Medien
Trotz Euro verschiedene Zeitungspreise
... in Euroländern - Verschiedene Mehrwertsteuersätze und Transportkosten als Grund
Für Zeitungen und Zeitschriften galten schon bisher
in den einzelnen Ländern Europas unterschiedliche Preise, die in der
jeweiligen Landeswährung aufgedruckt waren. Mit der Einführung des
Euro werden diese Preisunterschiede nun noch deutlicher. Eine von der
APA durchgeführte Kurzanalyse der Preispolitik wichtiger heimischer
und europäischer Tageszeitungen zeigt jedoch, dass die Verleger in
Europa dabei höchst unterschiedliche Strategien verfolgen: bis zu
sieben unterschiedliche Preise werden für dieselbe Zeitungs-Ausgabe
innerhalb der Euroländer verlangt, während etwa die größten
heimischen Blätter mit zwei bis drei Preisen auskommen.Verschiedene Mehrwertsteuer- und Transportkostenbelastungen
Begründet werden die Preisunterschiede laut Wirtschaftskammer mit
den unterschiedlichen Mehrwertsteuerbelastungen und den
differenzierten Transportkosten in den Verbreitungsgebieten.
"El Pais"
Europäischer Spitzenreiter in der differenzierten Preispolitik ist
die spanische Tageszeitung "El Pais" mit sieben verschiedenen Preisen
innerhalb der 12 Euroländer. Am billigsten ist das Blatt in Portugal
(1,30 Euro), Griechenland (1,50 Euro) und Italien (1,75 Euro). In
vier weiteren Euroländern kostet sie 2 Euro, in Deutschland 2,05
Euro, in Österreich 2,25 Euro und in Finnland sogar 2,75 Euro. Auch
die britische "The Guardian" kennt sechs verschiedene Preiszonen in
Europa. Hier reicht die Spanne von 1,65 Euro (Portugal und
Griechenland) bis 2,70 Euro (Finnland).
"Kronen Zeitung" und "Kurier"
Die meisten österreichischen Tageszeitungen kommen mit zwei bis
drei Preisen aus, einen für das Inland und einen bzw. zwei für das
Ausland. Die auflagenstärkste Tageszeitung in Österreich, die "Kronen
Zeitung", und der "Kurier" verlangen für eine ihrer
Wochentagsausgaben im Inland 0,73 Euro bzw. 10 S, in den Euroländern
Deutschland, Griechenland, Italien und Spanien dagegen 1 Euro. Die
Sonntagsausgabe kommt auf 0,80 Euro, in den oben angeführten
Euroländern bleibt sie aber mit 1 Euro gleich teuer.
DER STANDARD, "Die Presse", "Tiroler Tageszeitung"
DER STANDARD kostet sowohl wochentags als auch am Wochenende im
Inland 1,09 Euro, in den Euroländern 1,60 Euro. "Die Presse" kommt im
Inland auf 1 Euro, im Euro-Ausland auf 1,60 Euro. Die "Tiroler
Tageszeitung" wird unter der Woche im Inland um 0,80 Euro, im Ausland
um 1,02 Euro vertrieben, am Wochenende kommt sie auf 1,09 Euro im
Inland bzw. 1,28 Euro im Ausland.
"Salzburger Nachrichten" und "Kleine Zeitung"
Anders bei den "Salzburger Nachrichten": Im Inland kostet eine
Ausgabe Wochentags 0,73 Euro (Wochenende: 1,09 Euro), in Deutschland
0,77 (1,12) Euro und in Italien 1,50 (1,50) Euro. Die "Kleine
Zeitung" kostet im Inland 0,80 Euro, in Italien 1,45 Euro.
"Die Welt"
Uneinheitlich sind die Preise auch bei den deutschen Zeitungen:
"Die Welt", die nach eigenen Angaben täglich in über 130 Ländern
gelesen wird, kostet in Deutschland 1 Euro (samstags: 1,20 Euro). Zum
selben Preis wird sie auch in Österreich, Belgien, Luxemburg und der
Niederlande vertrieben. In Frankreich, Portugal, Griechenland,
Italien, Irland und Spanien kostet das Blatt dagegen 1,50 (1,70)
Euro.
"Handelsblatt", "Financial Times Deutschland", "Süddeutsche Zeitung"
Die deutsche Wirtschafts- und Finanzzeitung "Handelsblatt" ist
sowohl in Deutschland als auch in Österreich für 1,70 Euro zu haben.
In Irland und den Kanarischen Inseln um 2,30 Euro, in den restlichen
Euroländern um 2,10 Euro. Die "Financial Times Deutschland" kommt dem
deutschen Leser auf 1,40 Euro, in Österreich, Belgien, Luxemburg und
den Niederlanden kostet sie 1,85 Euro, in Frankreich 2 Euro, in
Italien und Spanien 2,40 Euro, in Griechenland, den Kanaren und
Portugal sogar 2,50 Euro. Die "Süddeutsche Zeitung" kennt zwei
Preise: 1,10 Euro für Deutschland und Österreich, 1,50 Euro für die
restlichen Euroländer.
"Financial Times", "The Wall Street Journal Europe"
Die Londoner "Financial Times" (FT) wird dagegen in allen
Euroländern einheitlich um 2,25 Euro angeboten. Zu einem
einheitlichen Euro-Zonen-Preis von 2,20 Euro wird auch das in Brüssel
publizierte "The Wall Street Journal Europe" (WSJE) vertrieben.
"Neue Zürcher Zeitung", "Le Monde"
Die Preise anderer großer europäischer Zeitungen: Die
internationale Ausgabe der "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) wird
durchgehend zu 2 Euro verkauft. Die Preisspanne bei "Le Monde" reicht
dagegen von 1,20 Euro (Belgien, Luxemburg) über 1,50 Euro (die
meisten Euroländer) und 2,00 Euro für Finnland.
"Corriere della Sera"
Der italienische "Corriere della Sera" hat mindestens fünf
Europreiszonen. 0,88 Euro kostet er im Inland, 1,20 in Spanien und
Portugal (Inseln: 1,40 Euro), 1,60 Euro in Griechenland, 1,85 Euro in
den meisten Euroländern und 2 Euro in Finnland und Irland.
(Schluss) ggr/wye/bru/ks