Österreich
Neuer Personal- Ausweis: Immer mehr Mängel werden bekannt
Überlange Namen werden gekürzt - Doppelnamen nicht möglich - Zischlaute nicht vorgesehen
Wien/Klagenfurt - Beim neuen Personalausweis werden immer mehr Mängel bekannt. Nicht nur dass die falsche französische Schreibweise von "Card d'Identité" bemerkt wurde, wird auch bereits am Informationsblatt darauf hingewiesen, dass ein Name nicht länger als zwei Mal 20 Zeichen haben dürfe. Bei Überlänge würde gekürzt. Die Einheitsliste (Enotna lista, EL) als
politische Vertretung der Kärntner Slowenen macht auf Mängel bei den
neuen Personalausweisen aufmerksam. Es gebe "gravierende Probleme"
mit Buchstaben, wurde am Freitag aufmerksam gemacht.Nicht möglich, verschiedene Buchstaben korrekt auszudrucken
Wie aus den Hinweisen für den Antragsteller zu entnehmen sei, ist
es nicht möglich, verschiedene Buchstaben korrekt auszudrucken. Dazu
zählen etwa die in Österreich nicht seltenen Zischlaute der
slowenischen Sprache. "Es ist schon sonderbar, dass in der heutigen
hoch technisierten Zeit es unmöglich ist, Namen auf dem eigenen
Personalausweis korrekt wiederzugeben", dazu EL-Obmann Andrej
Wakounig. Er führt die mangelhafte Ausfertigung "eher auf Ignoranz
als auf technische Unmöglichkeiten" zurück.
Korrekte Schreibung des Namens sei wesentlicher Bestandteil des Namensrechtes
Die korrekte Schreibung des Namens sei ein wesentlicher
Bestandteil des Namensrechtes, das vor allem für sprachliche
Minderheiten sehr wichtig ist, sagte Wakounig: "Man stelle sich nur
vor, dass in Südtirol aus dem Herrn Böhm auf einmal der Herr Bohm und
aus der Frau Müller die Frau Muller wird, nur weil es für die
italienischen Behörden angeblich unmöglich ist, ö und ü zu
schreiben." Die Einheitsliste forderte daher das Innenministerium
auf, "umgehend die korrekte Schreibung von Namen zu gewährleisten".(APA)