Wien - 73,6 Prozent der Österreicher fühlen sich von der im internationalen Vergleich hohen Steuerbelastung merklich betroffen. 80,9 Prozent meinen sogar, dass die im internationalen Vergleich hohe Steuerbelastung der heimischen Wirtschaft schadet. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des privaten Wiener Markt- und Meinungsforschungsinstituts SDI-Research hervor, die zwischen 20. und 23. Jänner telefonisch und online unter 544 bzw. 200 Personen durchgeführt wurde. Die Zahlen lassen mittelfristig auf zu erwartende Konsumeinbrüche schließen, so Studienautor Oskar Villani. Auch die soziale Treffsicherheit und Steuergerechtigkeit werde von den Befragten weitgehend bezweifelt. Fast zwei Drittel sehen vor allem Familien und einkommensschwächere Personen betroffen. Demgegenüber stehe ein relativ geringes Vertrauen in die nachhaltige Wirksamkeit der Steuerpolitik: Von einer langfristigen sozialen Sicherung durch die Transferleistungen gingen nur 26,1 Prozent der Befragten aus. Große Unzufriedenheit Aus dieser relativ hohen Unzufriedenheit resultiert laut Villani auch die Meinung, dass die Steuerpolitik nicht der einzige Weg sein sollte, um das Budgetdefizit abzubauen. Insgesamt sehen die österreichische Steuerpolitik nur 21,7 Prozent der Befragten positiv. 72,3 Prozent sind laut Umfrage mit der aktuellen Steuerpolitik unzufrieden. Wie berichtet, hat die Abgabenquote nach ersten Schätzungen der Statistik Austria im Gesamtjahr 2001 den Rekordwert von 45,5 Prozent erreicht. Österreich liegt damit im weltweiten Spitzenfeld. Laut OECD weisen nur vier EU-Länder - Schweden, Dänemark, Belgien und Frankreich - eine höhere Abgabenquote aus. Der EU-Schnitt liegt bei 41,7 Prozent, Deutschland etwa liegt mit 41,9 Prozent nur knapp darüber, allerdings errechnete die EU-Kommission für 2001 sogar eine österreichische Steuerquote von 47 Prozent. Wesentlich geringer sind die Abgaben in Übersee. In den USA liegt die Abgabenquote bei 29,1 Prozent. In Japan beträgt sie 27,5 Prozent. (APA)