International
Studie untersucht US-Berichterstattung nach dem 11. September
Seit Mitte Dezember eher geprägt von Interpretation und Meinung
Washington - Die Berichterstattung amerikanischer Medien
über die Anschläge vom 11. September ist einer Studie zufolge anfangs
auffallend stark von Fakten geprägt gewesen. In den folgenden Monaten
allerdings flossen vermehrt Spekulationen und Meinungen in Artikel
und Fernsehberichte ein, wie Forscher des so genannten Projekts für
herausragende Leistungen im Journalismus herausfanden. Untersucht wurden insgesamt 2.496 Beiträge aus vier Zeitungen,
zwei Nachrichtenmagazinen und mehreren landesweit ausgestrahlten
Fernsehprogrammen, die sich mit den Terroranschlägen und ihren Folgen
beschäftigten. In den ersten Tagen nach dem 11. September stützten
sich drei Viertel dieser Berichte praktisch ausschließlich auf
Tatsachen, nur ein Viertel tendierte zur Interpretation. Mitte
Dezember allerdings fiel der Anteil der faktenbezogenen
Berichterstattung auf 63 Prozent, analytische und meinungsgeprägte
Beiträge nahmen hingegen zu.
Insgesamt stellten die Forscher einen deutlichen Unterschied
zwischen Printmedien und Fernsehen fest: 82 Prozent der analysierten
Zeitungs- und Magazinartikel, aber nur 57 Prozent der Fernsehbeiträge
waren überwiegend von Fakten geprägt.(APA/AP)