Sprecher: Bush hält jedoch weiter daran fest Washington - Die USA haben Palästinenser-Präsident
Yasser Arafat vorgeworfen, eine gute Chance für die Schaffung eines
Palästinenser-Staates verpasst zu haben. Es sei so vieles möglich
gewesen, doch die Palästinenser-Regierung habe den Weg der Gewalt
beschritten und geschlossene Friedensabkommen verletzt, sagte
US-Präsidialamtssprecher Ari Fleischer am Montag. US-Präsident George
W. Bush bleibe dennoch davon überzeugt, dass am Ende eines
Friedensprozesses auch ein unabhängiger Palästinenser-Staat
geschaffen werden müsse.
Bush erklärte, er habe dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak
telefonisch seine Enttäuschung über Arafat mitgeteilt. Arafat müsse
den Terror bekämpfen und diejenigen festnehmen, die Terrorakte gegen
Israel verübten, habe er Mubarak gesagt. Mubarak gilt als eine der
wichtigsten Akteure im Nahost-Friedensprozess. Die USA hatten in den
vergangenen Tagen eine zunehmend kritischere Haltung zu Arafat
eingenommen. Der Palästinenser-Präsident ist von Israel in Ramallah
im Westjordanland faktisch festgesetzt worden.
In Brüssel riefen die Außenminister der Europäischen Union Israel
und die Palästinenser zum Dialog auf. Zudem beschloss die EU einen
förmlichen Protest bei Israel wegen der Zerstörung eines Teils der
mit EU-Hilfe aufgebauten Infrastruktur in den Palästinenser-Gebieten.
Durch israelische Angriffe unter anderem auf den palästinensischen
Rundfunksender und den Flughafen von Gaza sind Schäden in
Millionenhöhe an EU-Projekten entstanden. (APA/Reuters)