Nairobi/Lagos - Das Explosionsinferno in Lagos mit mehr als 600 Toten ist nach einer offiziellen Bestätigung der nigerianischen Behörden auf einen reinen Unfall zurückzuführen. Dies sagte ein Sprecher des Verteidigungsausschusses des Senats, Mohamed Ibrahim, am Dienstag im staatlichen Rundfunk. Ein Feuer auf einem Markt war auf ein Waffenlager der Armee übergesprungen und hatte stundenlange Detonationen ausgelöst. Präsident Olusegun Obasanjo kündigte am Montagabend die Aufklärung des Unglücks an. "Das Militär muss eine Untersuchung einleiten, um exakt herauszufinden, was geschah, wie es geschah und wer dafür verantwortlich ist - wenn jemand verantwortlich ist", erklärte der Staatschef im Fernsehen. Obasanjo bezifferte die Zahl der Opfer auf 600. Viele der Toten seien Kinder und Babys. Sie waren auf der Flucht vor dem Hagel der Bomben und Granaten in die Kanäle der Lagunenstadt abgedrängt worden. Das Militär geriet in heftige Kritik, da die prekäre Sicherheitslage rund um die Waffendepots bekannt war. Zunächst hatten die Menschen befürchtet, es gebe einen Putsch. Das Militär hatte erst vor rund zwei Jahren die Macht an eine Zivilregierung abgegeben. (APA/dpa)