Wirtschaft
Ansturm auf Internet-Adressen in den USA gestoppt
Dot-Com, Dot-Net und Dot-Org im zweiten Halbjahr 2001 rückläufig - De-Adressen um 37,7 Prozent gestiegen - Höhere Steigerungen in Deutschland
New York - Der Ansturm auf Internet-Adressen ist in den
USA zum Stillstand gekommen. Die Zahl der registrierten Domains mit
den Endungen .com, .net und .org ist in der zweiten Hälfte
vergangenen Jahres sogar um 12,5 Prozent zurückgegangen, wie die als
Registrierungsstelle fungierende Firma VeriSign mitteilte.
Für das Gesamtjahr 2001 ergab sich zwar noch einmal ein Anstieg um
zwei Prozent. Doch im Jahr zuvor hatten sich die Domains dieser drei
Bereiche noch mehr als verdreifacht. Der Höhepunkt der Entwicklung
wurde am 30. Juni vergangenen Jahres mit 32,4 Millionen Domains
erreicht; am 31. Dezember waren es nur noch 28,8 Millionen.
"Der spekulative Aspekt ist weg"
"Der spekulative Aspekt ist weg", sagt Milton Mueller von der
Universität Syracuse, der sich mit Domain-Namen beschäftigt. "Viel
von der Hysterie um Domain-Namen hatte ihrem übersteigerten Wert zu
tun." Getroffen hat dies vor allem Spekulanten, die gehofft hatten,
mit begehrten Web-Adressen Geld machen zu können. Einigen gelang dies
auch, viele blieben aber auf ihren Domains sitzen. Diese werden jetzt
offenbar nach und nach aufgegeben. Neue Gesetze gegen das
"Domain-Grabbing" taten ein übriges.
In Deutschland war im vergangenen Jahr zwar eine Abflachung des
exponentiellen Wachstums bei den registrierten Internet-Adressen zu
beobachten, die Steigerungsraten waren aber noch höher als in den
USA. Die Zahl der bei der DENIC in Frankfurt am Main registrierten
de-Adressen stieg 2001 um 37,7 Prozent auf 5,15 Millionen. Im Jahr
2000 erreichte der Zuwachs noch 170 Prozent, was einen Anstieg um
mehr als das Zweieinhalbfache bedeutet.(APA/AP)