Telekom
European Telecom feuert 35 Mitarbeiter
Künftig Schwerpunkt auf Breitbandinternet
Der Wiener European Telecom
International AG, einer
100-prozentigen Tochter der spanischen Telefonica, bläst der scharfe
Wind des Wettbewerbs ins Gesicht. Der österreichischen Festnetz- und
Internetbetreiber liegt bei den Geschäftszahlen hinter Plan und hat
heute, Dienstag, 35 der insgesamt 170 Mitarbeiter beim
AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet, bestätigte European
Telecom-Sprecher Thomas Kvicala der APA.
"Wir werden
ein positives EBITDA frühestens Mitte 2003 erzielen"
Die European Telecom hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 den
Umsatz zwar um 58 Prozent auf 30 Mill. Euro (413 Mill. S) gesteigert,
die ursprüngliche Planzahl von 450 Mill. S Umsatz aber verfehlt. Die
Planzahlen hätten auf Grund des großen Preisdrucks und einer
darausfolgenden starken Preissenkung nicht erreicht werden können,
erläuterte Kvicala. Auch die ursprüngliche Zielvorgabe, im Gesamtjahr
2003 ein positives Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) zu
erzielen, wird die Telefonica-Tochter nicht erreichen: "Wir werden
ein positives EBITDA frühestens Mitte 2003 erzielen", sagte Kvicala.
Künftig Schwerpunkt auf Breitbandinternet
2002 soll der Umsatz um 20 Prozent steigen, berichtete Kvicala.
Die Anzahl der Kunden stieg 2001 um 62 Prozent auf 38.000, das
Unternehmen betreut Privat- und Geschäftskunden. 80 bis 90 Prozent
des Umsatzes entfallen auf die Festnetztelefonie, der Rest auf den
Internetbereich, in dem das Unternehmen seit eineinhalb Jahren tätig
ist. Der Fokus liege künftig auf dem Bereich Breitbandinternet, man
wolle aber nach wie vor Telefonie für Private und für Geschäftskunden
anbieten, betonte Kvicala.
Nicht notwenig
Der geplante Stellenabbau resultiere aus der Zusammenlegung des
Servicebereichs der Internet- und Telefoniesparte zu Jahresbeginn,
sagte Kvicala. Außerdem sei die Administration gestrafft worden. Ein
weiterer Stellenabbau über 35 Mitarbeiter hinaus sei derzeit aber
nicht notwendig, so Kvicala.
Die im Sommer 2001 angekündigte Suche nach einem lokalen Partner
liege auf Eis, es gebe derzeit keine Gespräche, weder mit Festnetz-
noch mit Mobilfunkanbietern, so Kvicala. (APA)