Innovationen
Forschern gelang weiterer Erfolg in Richtung Molekülcomputer
Ampeln für Datenfluss entwickelt
Forschern des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP)
und der
Universität in Los Angeles (UCLA)
ist offenbar ein weiterer
Erfolg bei der Entwicklung eines Computers gelungen, der nur noch aus
Molekülen bestehen. Die jüngste Entwicklung, die sich die
Wissenschafter schon im November patentieren ließen, hilft, den Fluss
der Informationen in den winzigen Schaltkreisen zu kontrollieren.
Ein Hunderstel der kleinsten Leitungen heutiger Prozessoren
Die Forschergruppe hält schon ein Patent, bei dem es um die
Verbindung molekularer Schalter und chemischer "Leitungen" geht, die
gerade einmal sechs bis zehn Atome breit und zwei Atome hoch sind.
Dies entspricht etwa einem Hundertstel der kleinsten Leitungen auf
heutigen Prozessoren. Sie entwickelten auch einen chemischen Prozess
und ein Programm zur Erfassung des Molekülsystems in einer Art
"Stadtplan", mit dessen Hilfe der Computer erkennen kann, wo welche
Daten gespeichert sind.
PAtentierter elektrochemischer Prozess als Ampel
Aber mit den Leitung für den Datentransport allein ist es nicht
getan. Damit die molekularen Schaltkreise auch wirklich arbeiten
können, muss es eine Möglichkeit geben, die Wege festzulegen, die die
Signale nehmen sollen. Zur Kontrolle ihrer "Stadt" entwickelten die
Forscher deshalb den jetzt patentierten elektrochemischen Prozess,
der als Ampel fungiert.
"In zehn Jahren werden wir Hybridschaltkreise auf molekularer und Siliziumbasis haben"
"Ich glaube, in rund zehn Jahren werden wir Hybridschaltkreise auf
molekularer und Siliziumbasis haben", sagt Stanley Williams von HP.
"Die Moleküle werden dann immer mehr Funktionen übernehmen."
Computer-Chips aus Molekülen sollen so schnell wie die nächste
Generation der Prozessoren, aber tausendmal kleiner und wesentlicher
billiger sein.
Die bisherigen Chips auf Silizium-Basis sind voll
gestopft mit Tausenden Transistoren. Allein durch die physikalischen
Eigenschaften des Materials gibt es eine Grenze bei der Verkleinerung
der Bauteile. Es wird erwartet, dass diese Grenze Mitte des nächsten
Jahrzehnts erreicht wird. Mit dem Einstieg in molekulare Welten will
man diesem Dilemma entgehen.
Gefördert werden die Forschungen von HP und UCLA wie auch andere
ähnliche Projekte im Bereich der Nanotechnologie von der
US-Regierung. Im vergangenen Jahr wurden dafür 604 Millionen Dollar
(697 Mill. Euro/9,59 Mrd. S) ausgegeben, das waren 43 Prozent mehr
als ein Jahr zuvor.(APA/AP)