Huntsville - Auf der Erde blitzt es höchst
unterschiedlich. Blitze meiden die Ozeane, lieben aber das
Himalaya-Gebirge und den amerikanischen Sonnenstaat Florida. Am Süd-
und Nordpol wartet man so gut wie vergebens darauf, dass es blitzt.
Am meisten Blitze zucken über den Himmel von Zentralafrika. Dies sind
einige der Erkenntnisse, die Wissenschafter der US-Raumfahrtbehörde
NASA durch zwei satellitengestützte Detektoren gewannen, teilte die
Organisation am Montag in Huntsville (Bundesstaat Alabama) mit.
Blitze entstehen, wenn unterschiedliche Luftmassen aufeinander
stoßen und in den Wolken für Spannung sorgen. In Florida sind es
Seewinde von der West- und Ostküste. Im Himalaya treffen Luftmassen
vom Indischen Ozean im Gebirge turbulent aufeinander. In
Zentralafrika gibt es nach den Ermittlungen der Forscher das ganze
Jahr über Gewitter. Gründe sind unter anderem Luftströmungen vom
Atlantischen Ozean, verstärkt durch Gebirge.
Die Satelliten haben auch die jahreszeitliche Gewitterhäufigkeit
beobachtet. Auf der Nordhalbkugel ereignen sich demnach die meisten
Blitze während der Sommermonate. In Äquatornähe blitzt es dagegen vor
allem im Frühling und Herbst. Insgesamt wird die Blitzhäufigkeit den
Forschern zufolge nicht stark durch menschliche Aktivitäten
beeinflusst. Sie widersprechen damit Spekulationen, denen zufolge
Gebäude und Funkmasten mehr Blitze vom Himmel zucken lassen. Nach
Auskunft der Forschern bahnen sich Blitze in der Regel ihren eigenen
Weg. (APA/dpa)