Wien/München - "Wir sind im Fahrplan", sagt Hans Müller junior, Chef des gleichnamigen deutschen Backwarenkonzerns über den Zustand des zu sanierenden Wiener Tochterunternehmens Ankerbrot. "Unser Ziel ist nach wie vor, 2003 eine schwarze Null zu schreiben." Medienberichte, wonach der Vorstandssprecher von Ankerbrot, Hasso von Düring, aufgrund nicht erreichter Planergebnisse das Unternehmen verlassen musste, bezeichnet Müller im Gespräch mit dem S TANDARD als "Unwahrheit". Der Norddeutsche sei aus familiären Gründen und "im besten Einverständnis" in Richtung Heimat gegangen, "das passiert doch auch in den besten Häusern." Matrixorganisation Von Dürings Posten werde nicht nachbesetzt, da im Hause Müller eine Matrixorganisation bestehe und seine Agenden - Marketing, Handel und Logistik - auch von München aus betreut werden könnten. Vorstand Otto Hasmüller führe die Ankerbrot ab nun deswegen alleine. Im Zuge der Sanierung wurden von Müller schon zuvor Funktionen in Bayern gebündelt - beispielsweise der Einkauf oder die Finanzverwaltung. Vor zwei Jahren, als der ehemalige Tchibo-Manager von Düring nach Wien kam, gab es noch Überlegungen, die Backanlagen vom Standort Favoriten auf die grüne Wiese zu übersiedeln. Dies habe jetzt keine Priorität mehr, so Müller. Schon geplant sei 2003 hingegen die Teilverwertung des alten Industriegeländes, da durch die fortschreitende Automatisierung des Backbetriebes weniger Fläche als früher gebraucht werde. Die Großbäckerei Müller mit Stammsitz in Neufahrn bei München ist seit 1996 an Ankerbrot beteiligt und übernahm seit damals sukzessive die volle Kontrolle. (szem, DER STANDARD, Printausgabe 30.1.2002)