Der ständig aufkeimende Streit um die schnellen ADSL-Internetzugänge geht in die Verlängerung. Mehrere alternative Internetprovider, darunter der zweitgrößte Provider UTA sowie Inode , die als Wiederverkäufer der Telekom Austria (TA) auch ADSL-Anschlüsse verkaufen, wollen die seit Wochen sich häufenden Störungen nicht mehr hinnehmen. Mit Rückendeckung der ISPA , des Verbands der Alternativen Service Provider Austria soll eine Vereinbarung über eine Ausfallsgarantie mit der TA verhandelt werden. Üblicherweise beträgt diese etwa 99,8 Prozent. Trost "Wir haben es langsam satt, von der Telekom immer wieder vertröstet zu werden", sagt Inode-Chef Gredenberg. Zuletzt waren am vergangenen Donnerstag etliche der insgesamt rund 110.000 ADSL-Zugänge zwischen 18 und 23.50 Uhr nicht verfügbar. Rund 3000 Inode-Kunden waren davon betroffen. Vorgeworfen wird der TA, dass sie durch die wachsende Zahl der ADSL-Zugänge nicht auf solche Belastungen und mögliche Ausfälle vorbereitet sei. TA-Technik-Vorstand Rudolf Fischer erklärte, dass der fast sechsstündige ADSL-Ausfall auf ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände zurückzuführen war. Ein Router sowie ein einfacher, defekter Schalter seien die Ursache für den Netzausfall der Vorwoche gewesen. Letzte Meile Vorgeworfen wird der TA außerdem, dass sie bei der im Mai 2001 beschlossenen Entbündelung - der Freigabe der "letzten Meile" für die Verbindung zwischen Anwender und Wählamt - nicht kooperiert. In wenigen der insgesamt 1600 Wählämter soll Platz sein, den die Provider benötigen, um ihre eigene xDSL-Ausrüstung zu installieren. xDSL ermöglicht im Vergleich zu ADSL noch schnellere, höherwertige Audio, Video- und Sprachdienste. Erst 3600 von insgesamt 3,18 Millionen Telefonanschlüssen sind entbündelt. (STANDARD-Mitarbeiter Thomas Jäkle)