Geschlechterpolitik
Burgenlands ÖVP setzt bei Kommunalwahlen auf Frauen
Eine Verdopplung der Gemeinderätinnen wünscht sich LHStv. Steindl
Eisenstadt - Bei den BürgermeisterInnen- und Gemeinderatswahlen
am 6. Oktober 2002 will Burgenlands ÖVP verstärkt auf die Frauen
setzen: LHStv. Franz Steindl (V) präsentierte am Dienstag in
Eisenstadt die Spitzenkandidatinnen der Volkspartei: Mit Andrea
Fraunschiel hat die Landeshauptstadt seit kurzem zum ersten Mal eine
Vizebürgermeisterin. In Oberpullendorf geht Anneliese Schmucker ins
Rennen um den Sessel des Ortschefs, in Schattendorf bewirbt sich
Josefa Trimmel um das Bürgermeisterinnenamt.Steindl wünscht sich 300 Gemeinderätinnen
Derzeit sind für die ÖVP im Burgenland rund 150 Frauen in
Gemeinderäten aktiv. "Ich wünsche mir als Parteiobmann eine
Verdoppelung", so Steindl. In der Festlegung von Quoten sehe er
"keinen Sinn": "Es gibt sehr viele Frauen, die sich bereit erklären,
in der Kommunalpolitik mitzuarbeiten." Die ÖVP habe die Nominierungen
ihrer KandidatInnen für den Wahlgang im Oktober fast abgeschlossen: in
17 Gemeinden gebe es noch Überlegungen, "ansonsten sind wir im
Zeitplan."
Die Kandidatinnen
In der Landeshauptstadt ist Andrea Fraunschiel, die im Jahr 1992
in die Gemeindepolitik einstieg, seit dem 15. Jänner Erste
Vizebürgermeisterin. Zu ihren Aufgaben gehören die Bereiche Schule,
Jugend und Sport. Herausforderungen für Eisenstadt sieht die
Anglistin und Historikerin, die als Trainerin in der
Erwachsenenbildung tätig ist "darin, dass wir die Chancen des neuen
Wirtschafts- und Kulturraumes nutzen."
Mit Anneliese Schmucker kandidiert in Oberpullendorf erstmals eine
Frau für das Amt des Bürgermeisters. Seit 1992 ist die 55-jährige
Schneidermeisterin Vizebürgermeisterin: "Mein Ziel ist es,
Oberpullendorf als Wirtschaftsstandort zu erhalten und auszubauen".
Zu ihren Anliegen zählen auch die Osterweiterung sowie die Bereiche
Kultur- und Weiterbildung.
In Schattendorf bewirbt sich für die ÖVP Josefa Trimmel um den
Sessel der Ortschefin. Die pensionierte Kauffrau setzt ebenfalls auf
die EU-Erweiterung und verweist auf die kurze Distanz zum
benachbarten Sopron, mit dem die Gemeinde einst in enger Verbindung
stand. Deshalb wolle sie sich für einen Ausbau der
nachbarschaftlichen Kontakte einsetzen. Trimmel ist seit 1992 im
Gemeinderat und seit 1997 im Gemeindevorstand. (APA)