Wien - Die SPÖ hat heute prominenten Zugang in ihrer Parlamentarier-Riege erhalten. Der ehemalige Zentralsekretär Peter Marizzi ist in den Nationalrat zurückgekehrt. Er ersetzt Arnold Grabner, der in den politischen Ruhestand übergetreten ist. Die Freiheitlichen müssen heute auf einen Abgeordneten verzichten. Da Gilbert Trattner sein Mandat erst vor drei Tagen zurückgelegt hat, konnte der Fristenlauf für die Angelobung seines Nachfolgers, Josef Blasisker, nicht eingehalten werden. Ergo sind heute nur 182 Abgeordnete stimmberechtigt.Kehrt Haider zurück nach Wien? Unterdessen gibt es weiter Spekulationen über eine mögliche Rückkehr Jörg Haiders in den Nationalrat. Anlass ist der angekündigte Rückzug von Mittelstand-Sprecher Herbert Haigermoser. Da der auf der Bundesliste nächstgereihte Oberösterreicher Karl Wimleitner schon abgewinkt hat und Ewald Stadler mittlerweile Volksanwalt ist, käme laut Klubchef Peter Westenthaler Haider als nächster zum Zug. Sollte sich der Landeshauptmann tatsächlich zu einer Rückkehr in den Nationalrat entschließen, würde sich Westenthaler "riesig freuen". Er fände das "total gut" und würde auch seinen Posten sofort räumen. Einen anderen Posten wie etwa den des Wiener FP-Chefs oder wieder den des Generalsekretärs schloss Westenthaler für sich aus. Überhaupt fände er eine Pause in der Spitzenpolitik einmal "ganz spannend", meinte der Klubchef gegenüber Journalisten. Allerdings schränkte er ein, dass dies natürlich nicht nur seine Entscheidung sondern auch die der Partei sei. Wie Westenthaler betonte, spreche sich ja nun auch schon Verteidigungsminister und Parteivize Herbert Scheibner (F) für ein stärkeres Engagement Haiders in der Bundespolitik aus. Würde der Altparteiobmann nach Wien zurückkehren, könnten Reibungsverluste vermieden werden, meinte der Klubchef. Mit Parteiobfrau Susanne Riess-Passer sei dieses Thema allerdings nicht abgesprochen, räumte Westenthaler ein. Eine Personalentscheidung bei den Freiheitlichen ist jedenfalls schon gefallen. Für Trattner, der in die Schieneninfrastrukturgesellschaft (SCHIG) wechselt, wird der Vorarlberger Abgeordnete Reinhart Bösch einer der stellvertretenden Klubobleute. Die Entscheidung über die Nachfolge Haigermosers, der heute seine Abschiedsrede hält, muss in den nächsten vier Wochen fallen. (APA)