Reisen aktuell
Tourismusbranche auf Talfahrt
Erstmals seit 20 Jahren sank die Zahl der Touristen in aller Welt - Österreich bilanziert positiv
Madrid - Die Wachstumsbranche Tourismus hat erstmals seit
fast 20 Jahren weltweit einen Rückschlag erlitten. Die Zahl der
Touristen in aller Welt sank im Jahr 2001 auf 689 Millionen - 1,3
Prozent weniger als im Vorjahr. Die Hauptursache seien die
Terroranschläge vom 11. September in den USA gewesen, teilte die
Welttourismusorganisation (WTO) in ihrer Jahresbilanz in
Madrid mit. Mehr Touristen in Österreich
Trotz der weltweiten Talfahrt der Branche konnten einige Länder im
vergangenen Jahr sogar noch zulegen. Unter den eindeutigen Gewinner
befindet sich auch Österreich. Während mitteleuropäische Länder wie
Ungarn, die Tschechien, Bulgarien oder Rumänien Verluste hinnehmen
mussten, hat Österreich im vergangenen Jahr sogar an Touristen
gewonnen, erklärte Francesco Frangialli, Generalsekretär der WTO
gegenüber der APA.
Während Österreich - im Jahr 2000 das elftbeliebteste Urlaubsland
weltweit - ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnen konnten, musste die
Tschechische Republik ein Minus von 0,2 Prozent, Rumänien einen
Gewinnrückgang von Minus 3 Prozent und Ungarn einen Wachstum von null
im vergangenen Jahr hinnehmen. Italien verzeichnete sogar einen
Verlust von fünf Prozent im Vergleich zur Wachstumsrate im Jahr 2000.
Frankreich bleibt Top
Frankreich bleibt mit 76,5 Millionen Besuchern unangefochten das
beliebteste Reiseziel weltweit. Die USA mussten nach den Anschlägen
von New York ihren zweiten Platz an Spanien abgeben, wie die WTO
mitteilte. 44,5 Millionen Touristen besuchten im vergangenen Jahr die
USA, das sind 12,6 Prozent weniger als im Jahr 2000.
Auch die globale Konjunkturflaute, der starke Dollar, die Unruhen
in Nahost und die Währungsturbulenzen in Südamerika trübten das
Tourismusgeschäft. Für dieses Jahr wurde jedoch mit einer Erholung
gerechnet. Insgesamt zeichnet sich den Statistikern zufolge ein Trend
ab, auf das Flugzeug zu verzichten und stattdessen mit Auto oder
Bahn zu verreisen.(APA)