Wien - "Grundlegend", "elementar", fällt dem Englischwörterbuch zu "basic" ein. Ein HipHop-Club mit diesem Namen wurde Anfang der 90er-Jahre in Wien solchen Adjektiven wahrlich gerecht. Der Austragungsort hieß Bach, lag im 16. Bezirk und wurde von der Redaktion der Ö3-Musicbox -Schiene Tribe Vibes als "Testgelände am lebenden Objekt" betrachtet. Tester Werner Geier alias DJ Demon Flowers und Wegbereiter und Vordenker der HipHop-Kultur hierzulande, erinnert sich an "die Ausnutzung aller Bassreserven, den Einsatz einschlägiger Rauchwaren sowie ein Graffiti-Bombardement im Einzugsgebiet des Lokals." Heute legendäre DJs wie DSL, Urbs oder Rodney Hunter standen damals mit Geier an den Plattenspielern. Zeitsprung nach 2002. Basic gibt es nicht mehr, alle Beteiligten gehen längst ihre eigenen Wege zwischen der Konservierung von Old-School-Kulturerbe und dem Streben in Richtung Rap-Weltmarkt, zwischen Wien, New York und Hamburg. Das Publikum, das heute die Clubs der Stadt bevölkert, kennt diese prägende Phase der heimischen HipHop-Kultur kaum noch. In genau diesem Moment, in dem heimischem HipHop wegen Acts wie Texta oder den Waxolutionists erhöhte (mediale) Aufmerksamkeit zuteil wird, kommt Basic zurück. Und wie! DJ DSL, Urbs & Cutex, Hunter und Demon Flowers feiern im Flex eine "Reunion." Um hier abschließend nochmals - ungewohnt unbescheiden - DJ Demon Flowers zu zitieren: "Wir haben Platten, die kaum jemand hat, und wenn die Tagesform stimmt, können wir rocken, bis die Schwarte kracht." Bitte darum! (tri - DER STANDARD, Print, 31.01.2002)