Ökologie
Jänner gab uns heiß-kalt
Höchsttemperaturrekord und klirrender Frost
Wien - Strenger Frost in der ersten Monatshälfte sowie
ungewöhnlich warme Luft gegen Monatsende kennzeichneten den Jänner
ebenso wie Niederschlagsarmut und viel Sonnenschein. In die
Geschichte gehen die Rekorde in Sachen Höchsttemperaturen ein: Mit
20,5 Grad Celsius meldete Eisenstadt am Dienstag (29.1.) den höchsten
je im Jänner vom Wetterdienst gemessenen Wert. Die alte Bestmarke lag
bei 20,2 Grad (Flughafen Innsbruck, 24.1.1993). Das berichtete die
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien am Donnerstag.Kälteinsel Klagenfurter Becken
Nicht überall wurde die bis zur Monatsmitte herrschende Kälte
durch die darauf folgenden warmen Tage wettgemacht. Vom Salzkammergut
bis Mariazell werden die Monatsmittel 1,5 bis zwei Grad Celsius unter
dem Normalwert liegen. Im Süden und Osten Österreichs verzeichnen wir
dagegen 1,5 bis 2,5 Grad über dem Durchschnitt liegende Monatsmittel,
wobei im Süden das Klagenfurter Becken eine Kälteinsel bildet - hier
hielt sich die Kaltluft länger als im übrigen Österreich.
Lokal sehr warmen Nächte
Insgesamt war der Jänner 2002 den Meteorologen zufolge nicht
extrem warm, wohl aber die drei Tage vom 28. bis zum 30. im Osten und
Südosten Österreichs. Von Krems über Wien und das Burgenland bis Bad
Radkersburg wurden neue Bestwerte gemessen. Bemerkenswert waren auch
die lokal sehr warmen Nächte in diesen Tagen, die zu um 15 Grad über
dem Normalwert liegenden Tagesmitteln führten. Solche Werte treten
sonst erst in der zweiten Maihälfte auf.
Klirrender Frost zu Monatsbeginn
Nicht vergessen werden soll der klirrende Frost zu Monatsbeginn:
Lunz meldete am 4. Jänner -23,9 Grad. Nur im Bereich der nördlichen
Kalkalpen in Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark
wurden mehr als 75 Prozent der normalen Niederschlagsmenge gemessen.
In weiten Teilen Österreichs fielen weniger als 25 Prozent, in
Osttirol und in den angrenzenden Gebieten Kärntens wurde örtlich
nicht einmal ein mm Niederschlag registriert.
Relativer Schneereichtum
Daher setzte sich im Süden der Mangel an natürlichem Schnee ebenso
fort wie der relative Schneereichtum vom Salzkammergut bis Lunz und
Mariazell. Während an den zuletzt erwähnten Orten im laufenden Winter
bereits etwa 70 Prozent des Solls an Schnee gefallen sind, wurden im
Süden und Südosten erst zehn bis 20 Prozent der normalen Summe
erreicht.
Die Sonne meinte es besonders mit dem Westen und Süden Österreichs
sehr gut. Von Bregenz bis Salzburg wurden etwa 170 Prozent der
normalen Sonnenscheindauer verzeichnet, und in Klagenfurt gab es im
Jänner 142 Sonnenstunden (200 Prozent des Normalwertes). Damit wurde
der bisherige Höchstwert von 141 Stunden aus dem Jänner 1981 bereits
übertroffen. (APA)