Braunschweig/Wien - Es mag seltsam klingen, aber Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung (WKI) in Braunschweig (Deutschland) trocknen Holzspäne - etwa für die Spanplattenerzeugung - neuerdings mit Wasserdampf. Das Verfahren ist nach Angaben der Fraunhofer-Gesellschaft nicht nur rascher als die herkömmliche Trocknung mit heißen Brennerabgasen, sondern auch Energie sparender. "Jeder, der sich schon einmal beim Kochen die Hand verbrüht hat, musste schmerzhaft erfahren, dass heißer Wasserdampf ein besserer Wärmeüberträger ist als Luft gleicher Temperatur", erklärte Timon Gruber vom WKI das Prinzip des Verfahrens. In einer Pilotanlage zur Holztrocknung strömt überhitzter Wasserdampf im Kreislauf. Er trocknet das Holz und reichert sich weiter mit dem den Spänen entzogenen Wasser an. Flüssigkeitsentzug Ein Teil des Dampfstroms kondensiert, dadurch wird dem System überschüssige Flüssigkeit entzogen, dabei gewonnene Abwärme wird zur Erzeugung von frischem Dampf verwendet. Auf diese Weise und durch den Einsatz eines neuartigen Wärmetauschers werden in der Pilotanlage laut Forscher 15 Prozent Heizenergie eingespart. Außerdem ergeben sich wesentlich günstigere Abgaswerte, lediglich zehn Prozent an Kohlenmonoxid, ein Prozent Staub und flüchtige Kohlenwasserstoffe verlassen den Kamin. Ein Großteil der Abgase wird beim Kondensieren gebunden. Die Trocknung der Holzspäne macht etwa zwei Drittel der benötigen Energie der Erzeugung von Spanplatten aus. Frisches Holz besteht etwa zur Hälfte aus Wasser, für die Herstellung der Platten dürfen die Späne eine maximale Restfeuchtigkeit von rund zwei Prozent haben.(APA)