Weltraum
In den vergangenen Jahrzehnten fiel so manches vom Himmel
Mal ein See nuklear verseucht, mal eine Kuh erschlagen ... und mal großes Glück gehabt - eine Ansichtssache
Hamburg - Von Menschen ins All geschossene Objekte wie
Satelliten haben bei ihrer Rückkehr zur Erde bereits mehrfach für
Unruhe gesorgt. Bisher verliefen jedoch alle Zwischenfälle mit außer
Kontrolle geratenen Flugkörpern glimpflich. Nur wenige der als aktive
Satelliten, Raumstationen oder als Weltraumschrott im All
herumfliegenden Objekte bedrohen die Erde, da die meisten beim
Rücksturz in der Erdatmosphäre verglühen.Nukleare Verunreinigung
Aufsehen erregte allerdings 1978 der Absturz des mit einem
Kernreaktor ausgerüsteten sowjetischen Spionage-Satelliten "Kosmos
954" über menschenleerem Gebiet in Kanada. Teile des Großen
Sklavensees wurden dabei nuklear verunreinigt. Die Sanierung der
Region kostete Millionen von Dollar.
1979 fielen über dem Indischen Ozean und Westaustralien Reste der
US-Raumstation "Skylab" als feuriger Ball vom Himmel. Die bis zu 450
Kilogramm schweren Trümmer verteilten sich über eine Länge von 2.000
Kilometern und eine Breite von 50 bis 60 Kilometern. Ein Trümmerteil
erschlug in Australien eine Kuh.
Glück gehabt
Nachdem im März 1996 ein chinesischer Satellit über dem Atlantik
abgestürzt war, sorgte im November des selben Jahres die außer
Kontrolle geratene Raumsonde der russischen Mission "Mars 96" für
Aufregung. Teile der fast sieben Tonnen schweren Raumkapsel mit 270
Gramm hochgiftigem Plutonium drohten an der Ostküste Australiens
aufzuprallen. Sie fielen dann aber in der Nähe der chilenischen
Osterinseln 1.300 Kilometer westlich von Südamerika in den Pazifik.
Problemlos verlief im Jahr 2001 der kontrollierte Rücksturz der
russischen Raumstation Mir zur Erde. Teile des 140 Tonnen schweren
Kolosses verglühten vor dem Einschlag im Pazifik wie ein
Kometenschwarm in der Atmosphäre.
(APA/dpa)