Wien - Weil sie nackt für einen Kalender posiert haben, sind in Österreich zehn Polizisten vom Innenministerium von einer Elite-Ausbildung für den Sicherheitsdienst abgezogen worden. Ihr Verhalten sei mit den Aufgaben der Einheit "Cobra" nicht vereinbar, sagte Major Rudolf Gollia, der Sprecher der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Beamte der "Cobra" seien für den Personenschutz von Staatsgästen zuständig. "Das betrifft hohe Würdenträger wie zum Beispiel den Papst", sagte Gollia. Mit den nackten Tatsachen hätten die zehn Männer dem Ansehen der Polizei geschadet. Für den Kalender hatte ein Geschäftsmann junge Beamte des Polizeipräsidiums Graz in der Steiermark für Aktaufnahmen gewonnen. Auf Fotos aus dem Wandschmuck, die am Donnerstag in einer Wiener Wochenillustrierten veröffentlicht wurden, sind nicht nur die trainierten Körper der Polizisten unverhüllt oder in Unterwäsche zu sehen. Als Requisiten kamen auch Dienstwaffen und Handschellen zum Einsatz. Zudem sind knapp bekleidete Damen im Bild, allerdings wurden sie den Herren von der Polizei nur als Zeichnungen zur Seite gestellt. Kalender erfreut sich großer Nachfrage Der Ministeriumssprecher sagte, die zehn Beamten seien zum Streifendienst versetzt. Das sei keine Strafe, sondern eine innerbetriebliche Weisung. Darüber hinaus behalte sich das Ministerium disziplinarrechtliche Schritte vor. Die nackten Polizisten bekamen jedoch auch Anerkennung. In einer Radiosendung riefen Frauen an, die die Grazer Beamten zu ihrem Mut beglückwünschten und Gefallen an den Bildern äußerten. Nach dem Kalender, der in einer Auflage von 350.000 Stück gedruckt wurde, bestehe große Nachfrage, verlautete aus Graz. (Reuters)