Natur
Massenhaftes Fischsterben im Osten Afrikas
"Red Tide"-Massenblüte der Algen könnte vor Kenia und Somalia zur Katastrophe geführt haben - selbst Haie und Mantas betroffen
Nairobi/Wien- Seit einigen Tagen werden in Kenia und
Somalia tote Fische, darunter auch große Arten wie Mantas und Haie,
sowie Meeresschildkröten an Land gespült. Experten des WWF sind
heute, Donnerstag, aufgebrochen, um dem rätselhaften Massensterben
auf die Spur zu kommen. Rund 1.000 km Küstenlinie sollen bereits
betroffen sein, hieß es heute in einer Aussendung der Umweltschützer.
Als Ursache wurden schädliche Algen oder eine bakterielle Verseuchung
vermutet. Unerklärlich an dem Fischsterben sei laut WWF, dass es sich bei
den verendeten Tieren nicht nur um boden- und küstennahe lebende
Arten, wie Oktopus und Aale handelt, sondern auch um Hochseefische.
Als eine Ursache wird derzeit eine rätselhafte sprunghafte Vermehrung
toxischer Algen vermutet. Es handelt sich um die "Red Tide" genannte
Massenblüte hochgiftiger Algen - die die Meeresoberfläche rotbraun
färben. Im Normalfall komme sie aber nur nur bei warmen, ruhigem und
nährstoffreichem Wasser vor. Die See vor Kenia sei derzeit aber rau
und windig. Erste Tests hätten aber die Algen im Wasser bestätigt.
Möglich für das Fischsterben sei aber auch eine andere Quelle so
der WWF. Eine bakterielle Verseuchung sei nicht auszuschließen. Ein
derart großes Fischsterben sei in Ostafrika noch nie vorgekommen.
Seit dem letzten Auftreten von El Ninjo im Jahr 1998 sei allerdings
von zwei ähnlichen Fällen in Somalia berichtet worden, so der WWF.
Allerdings hätten sie nicht diese Größe erreicht. (APA/AP)