Immerhin zeigten sich sogar die Wirtschaftsforscher gleich zu Beginn vorsichtig optimistisch. Ja, es gebe einen Silberstreif am Horizont, weil die Konsumdaten der USA nun schon das zweite Monat nach oben gingen. Und weil auch die Computerindustrie wieder Hoffnung schöpfe. Die massiven Rüstungsausgaben tun ein Übriges.
Der Kampf gegen den Terror zahlt sich auch ökonomisch aus und überdeckt für den Präsidenten politisch die Megapleite des Energiekonzerns Enron. Sogar die rund 20 Mio. Dollar (17,2 Mio. EURO), die New York für die Sicherheit des Weltwirtschaftsforums ausgibt, werden als Investition gesehen. Immerhin muss nach den Terrorattacken des 11. September 2001 die Weltmetropole neues Vertrauen gewinnen. Kein anderer weiß das besser als der neue Bürgermeister und alte Davos-Besucher, der Medien-Tycoon Michael Bloomberg.
Selbst wenn man vom John F. Kennedy Airport den offiziellen Audi-Service in Anspruch nimmt: Mehrere Blocks vor dem Waldorf Astoria wird der Wagen gestoppt, um von FBI-Agenten und Spürhunden gute zehn Minuten lang untersucht zu werden. Im Hotel selbst gibt es zwei weitere Sicherheitsschleusen: Antiterroralltag in New York, darüber hilft auch die Höflichkeit des Hotelpersonals nicht hinweg.
Unter den hierarchisch genau abgestimmten Teilnehmern (Wordleaders, Economicleaders, Medialeaders) gibt es eine neue Spezies, die in Davos trotz mancher Bedrohung immerhin selten war: Hunderte Geheimdienstagenten, die sogar Diskussionen beiwohnen und so tun müssen, als würden sie davon etwas verstehen.