Die Museen der Stadt Wien verwahren mehr als 1400 Objekte, darunter das großformatige Strauß-Porträt von Leopold Horovitz (1896), weitere Porträts, eine Büste, die Totenmaske von Johann Strauß (Sohn), Einrichtungsgegenstände wie die ehemalige Hausorgel sowie weitere Memorabilien, die Werk und Leben der Familie Strauß dokumentieren. Laut Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny soll erst nach der Ausstellung entschieden werden, ob es weiterer musealer Strauß-Maßnahmen bedürfe.
Die Strauß-Gedenkstätte sei in bestem Zustand; das kürzlich angeregte Strauß-Zentrum in den Sofiensälen sei keine Frage höherer Dringlichkeit. "Es gibt im Übrigen niemanden, der den Veranstaltungsort Sofiensäle nicht erhalten will, im Einvernehmen mit dem Eigentümer", meinte Bürgermeister Michael Häupl bei der Präsentation. "Wir überlegen das in Ruhe. Je mehr darüber geredet wird, desto teurer wird es."
Die Rückgabe
Die Sammlung Strauß-Meyszner war 1939 nach einer "Stürmer"-Hetze von der Gestapo beschlagnahmt und sukzessive den Städtischen Sammlungen übergeben worden. Nach dem Krieg wurde die Ausfuhr von Teilen der Sammlung nur unter der Bedingung genehmigt, dass die restliche Sammlung in den Besitz der Stadt Wien übergeht. Im Zuge der Restitutionsforschungen empfahl die Wiener Rückstellungskommission aufgrund eines 1999 von der Stadt Wien beschlossenen Gesetzes im März 2001 die Rückgabe der Sammlung.
Unter Einbeziehung des Auktionshauses Sotheby's wurde schließlich der Rückkauf der am 5. Mai 2001 offiziell restituierten Sammlung vereinbart. Familiensprecher Eduard Strauss hob hervor, dass der nächste Schritt darin bestehen sollte, an den Ankauf eine Forschungsinitiative anzuschließen. Denn bisher sei die Strauß-Forschung nur die "Freizeitbeschäftigung einzelner Enthusiasten".
(tos/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 01.02. 2002)