Heidi Weinhäupl berichtet.

 

Wien - Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Telekom und Mobilkom Austria kündigte Truls Andresen, Marketing-Chef der Telekom Austria, am Dienstag bei der von Standard und presse_text.austria live im Internet übertragenen Diskussion an. Über Konvergenz in der Telekommunikation diskutierten außerdem Helmut Schönthaler (UTA), Lars Reichelt von Connect Austria und Oliver Schmalholz (European Telecom International); die Moderation übernahm Ernst Brandstetter vom Standard.

Truls Andersen sagte: „Bei Mobilkom und Telekom Austria wird es Produktkonver genz geben, Organisationskonvergenz und in weiterer Zukunft auch Netzkonvergenz.“ Soll heißen, die beiden ehemals verbundenen Unternehmen wollen in Zukunft wieder enger zusammenarbeiten - Packages für Fest- und Mobiltelefonie anbieten, organisatorische Bereiche wieder zusammenführen und in Zukunft eventuell auch ein gemischtes Netz errichten. „Das wird natürlich einige Investitionen erfordern“, räumte Andresen ein. „Doch damals hat die Mobilkom stark von der Ausgliederung profitiert.“

Der Trend des Zusammenwachsens von Festnetz-Telefonie und Mobilkommunikation lässt sich schon einige Zeit beobachten. max.mobil bietet auch Festnetz an; One schloss eine Kooperation mit Priority, dem Telekabel-Telefonie-Anbieter - wobei der Kunde eine Telefonnummer für Fest- und Mobilnetz erhält. Auch die UTA - sie hatte auf den Erwerb der vierten Handy-Lizenz verzichtet - kündigte eine Kooperation mit einem Mobilnetzbetreiber an.

Helmut Schönthaler, der Vorstandsdirektor der UTA Telekom AG, betonte: „Konvergenz, wie sie heute dargestellt wird, hat vor allem mit dem Zugang, dem Access zu tun.“ Für ihn sei Konvergenz jedoch mehr, nämlich das Kreieren eines neuen Geschäftsmodells: „Die Zugangskosten der Dienste werden gegen Null tendieren“, weil dahinter Service-Anbieter stehen, die mit den Online- oder Telefon-Kunden Geschäfte machen. Getreu dieser Strategie hatte die UTA auch den ersten Gratis-Internet-Zugang angekündigt - und ist prompt von zehn Providern verklagt worden.

Auf das Internet setzt auch Oliver Schmalholz, der Vorstand der European Telecom International AG. Allerdings erst, wenn die kritische Masse erreicht wurde: „Das Internet muss eine Penetrationsrate von 50 Prozent erreichen - dann wird es als Massenprodukt für den Business-to-Consumer-Bereich interessant.“

Laut Schmalholz steht Österreich hier noch ganz am Anfang: „Sowohl bei den Services als auch bei den Leitungen, der Schnelligkeit, muss noch viel getan werden."

Schnelle One-Daten In puncto Schnelligkeit der mobilen Übertragung von Daten kündigte Connect eine wesentliche Neuerung an: One wird ab Oktober den Datenübertragungsstandard HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) anbieten. Damit wird das Abrufen von E-Mails per Laptop und Handy wesentlich beschleunigt - statt wie bisher 9,6 Kilobit pro Sekunde ermöglicht HSCSD 42 bis 44, mit entsprechender Komprimierung auch bis zu 115 kBit/sek.

Aufzeichnung der Diskussion unter http://www.ptv.at/archiv.pl.cgi?pte=990924010