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Salzburg - Viagra hat den Sprung aus den Schlagzeilen der Lifestyle-Medien zu einem ganz normalen Medikament geschafft. Diese Bilanz zieht der Salzburger Androloge Andreas Jungwirth. Vor drei Jahren kam Viagra in Österreich auf den Markt. Für Jungwirt Anlass, eine positive Bilanz zu ziehen. Seine Meinung wird auch von zahlreichen Publikationen untermauert: Durch alle Studien und bei allen Indikationen ziehe sich eine Erfolgsquote von 70 bis 80 Prozent. "Viagra ist eine der am besten untersuchten Substanzen überhaupt", sagt Jungwirth. Bisher wurden weltweit etwa 150 Millionen Tabletten von 30 Millionen Männern geschluckt, weiß der Salzburger Arzt, der eine Begleitstudie zur Viagra-Einführung durchführte. Für Jungwirth hat das Medikament wesentlich dazu beigetragen, dass Erektionsstörungen enttabuisiert wurden. Viagra habe die erektile Dysfunktion, unter der in Österreich schätzungsweise 680.000 Männer leiden, zum Stammtischthema gemacht. Jungwirth beobachtet, dass sich immer mehr betroffene Männer an Urologen, Andrologen oder niedergelassene Ärzte wenden. Zusammenhänge "Die erektile Dysfunktion ist keine Lifestyle-Geschichte, sondern eine Erkrankung", meint der Arzt. Männer mit Potenzstörungen würden bei allen Parametern, mit denen die Lebenszufriedenheit gemessen wird, schlechter abschneiden als Kontrollgruppen. Auch zwischen Depressionen und Erektionsproblemen gebe es einen Zusammenhang: Das Selbstwertgefühl steige, die Depression nehme ab, habe eine Studie mit depressiven Männern, die mit Viagra behandelt wurden, gezeigt. Mit dem Vorurteil, dass es einen negativen Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und Viagra gibt, räumt Jungwirth auf: "Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden ist mit Viagra genauso groß wie ohne", zitiert der Arzt Studien. Gefährlich sei nur die gleichzeitige Einnahme von nitrathaltigen Medikamenten und Viagra. (APA)