IT-Business
Brokat wird abgewickelt - Gläubiger können mit 30 Prozent rechnen
Insoventes Software-Unternehmen mit über 100 Millionen Euro Schulden
Nach dem Verkauf aller Geschäftsbereiche
wird das insolvente Software-Unternehmen Brokat
endgültig
abgewickelt. Die Gläubiger des einstigen Börsenstars können im
günstigsten Fall mit einer Quote von 30 Prozent Zurückerstattung
rechnen, teilte der Insolvenzverwalter Volker Grub am Freitag in
Stuttgart mit. Das Unternehmen schulde den Investoren einer
Hochzinsanleihe 98,6 Millionen Euro (1,357 Milliarden Schilling) und weiteren
Gläubigern 6,8 Millionen Euro.
Gemeinsamer Vertreter
Die Anleihegläubiger sollen sich bei einer Sitzung Ende Februar
auf einen gemeinsamen Vertreter einigen. Die Geschäftstätigkeit sei
inzwischen komplett eingestellt. Den Aktien der Brokat AG (Stuttgart)
sei kein Wert mehr beizumessen, sagte Grub. Die Aktionäre gehen damit
leer aus.
Verkauft
Grub hatte den Geschäftsbereich für das elektronische Bezahlen per
Handy für 28 Millionen Euro an das amerikanische Unternehmen eONE Global
(Napa/Bundesstaat Kalifornien) verkauft. Für die Veräußerung des
übrig gebliebenen Kerngeschäfts - Finanzsoftware für das
Internet-Banking - an den Münchener Konkurrenten DataDesign wurde
kein offizieller Kaufpreis genannt. Ein aggressiver Expansionskurs
gekoppelt mit der schwachen Konjunktur hatte Brokat in finanzielle
Schwierigkeiten gebracht. Ende November meldete das Unternehmen wegen
Überschuldung Insolvenz an.
(APA)