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Ein erfolgreiches Duo – Andrea John und ihr imposanter Schimmel Hermes 89.

Foto: Archiv Pferderevue/Reinhold Glaser
Der Blick auf die aktuelle Dressur-Weltrangliste zeigt es ganz klar: Andrea John liegt auf Rang 25, mitten in der Weltklasse, und ist damit unsere derzeit erfolgreichste Dressurreiterin auf internationalem Parkett! Genau genommen ist das schon seit einiger Zeit so – denn auch im Vorjahr war die ebenso charmante wie sympathische Reiterin immer dann, wenn‘s drauf ankam, ganz obenauf: Das war vor allem beim Dressur-Highlight des Jahres, der Europameisterschaft im deutschen Pferde-Eldorado Verden so, wo sie mit ihrem schicken Schimmel Hermes 89 im Grand Prix Platz 18 holte, sich damit als einzige Österreicherin für den Grand Prix Special qualifizierte und die EM schließlich auf dem höchst respektablen 23. Rang beendete. Auch die restliche Saison 2001 war mit hervorragenden Leistungen nur so gespickt: Beim CDI im Tiroler Fritzens wurde sie Fünfte im Kurz Grand Prix und Zweite in der Kür, in Donaueschingen war sie Zweite im Grand Prix und Fünfte in der Kür, beim hochkarätigen CDI von Stuttgart belegte sie den feinen 12. Platz im Kurz Grand Prix, ebenso wie wenig später beim Weltcup-Dressurturnier von Berlin. Das eifrige Punkte-Sammeln zeigte Wirkung: Im Oktober 2001 konnte sie erstmals Stefan Peter als bis dahin besten Österreicher in der FEI/BCM-Weltrangliste der Dressurreiter überholen – und diese "Top-of-Austria"-Position verteidigt sie seither erfolgreich. Der Stern von Andrea John ging hierzulande vor ziemlich genau zwei Jahren auf, als sie im März 2000 bei einem Sichtungsturnier im steirischen Fernitz das erste Mal auf nationaler Ebene auftrat. Und auf die verschämte Frage: "Wer ist denn die?" erhielt man von besonders Eingeweihten die Antwort "Die reitet jetzt für Österreich!". Dieses Aha-Erlebnis sollte sich bei den nächsten großen Dressurturnieren fortsetzen. Auch beim CDI in Ebreichsdorf und beim CDN-A in Markgrafneusiedl war sie dabei – doch so richtig aufhorchen ließ Andrea John erst beim feinen Dressurfestival im deutschen Aubenhausen Ende Mai 2000 und beim internationalen Dressurturnier in München Anfang Juni des gleichen Jahres, als sie jeweils mit dritten Plätzen im Grand Prix (Aubenhausen und München) sowie einem fünften Platz im Grand Prix Special (München) mitten in die Weltklasse ritt. Seither war jedem Österreicher ihr Name ein Begriff. Die 25jährige Übersetzerin lebt in München, wird seit neun Jahren von Danica Langenstein höchst erfolgreich trainiert und war im Jahr 1999 bereits Dritte bei den Bayerischen Meisterschaften. Anfang 2000 besann sie sich schließlich ihrer österreichischen Wurzeln– ihr Vater ist österreichischer Staatsbürger – "weil ich aufgrund der Leistungsdichte in Deutschland kaum eine Chance gesehen habe, auf großen Turnieren oder internationalen Championaten starten zu können." Sie erkundigte sich bei österreichischen Bundesfachverband und beim österreichischem Konsulat in München, ob denn eine Startmöglichkeit für die Alpenrepublik bestünde – und erhielt, nach kurzer Recherche, die überraschende Antwort, daß sie ohnehin "doppelte Staatsbürgerin" wäre und sich ihren Paß nur noch abholen müsse, wenn sie wolle. Was sie vier Tage später auch tat. Eine gute Entscheidung, wie sich herausgestellt hat. Für ihr großes sportliches Ziel des Jahres 2002 – die Dressur-WM im Rahmen der Weltreiterspiele von Jerez de la Frontera, halten wir ihr und ihren Teamkollegen jedenfalls kräftig die Daumen! LP/Pferderevue