London - Bei einem heftigen Sturm über Großbritannien
ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Der Mann wurde am
Freitagabend von der Pier des Seebades Brighton am Ärmelkanal ins
Meer gespült. Die Küstenwache erklärte die Suche nach ihm am Samstag
für aussichtslos und deswegen für beendet. Mit Hilfe von
Hubschraubern der Seerettung gelang es hingegen, die Besatzungen von
zwei Schiffen zu retten, die bei Windstärken bis zu 130 Kilometer pro
Stunde in Seenot geraten waren.
Die 16 Besatzungsmitglieder des russischen Holzfrachters "Kodima"
wurden am Samstag 30 Kilometer vor der Küste Cornwalls an Bord eines
Hubschraubers gezogen, als das Schiff bereits schwere Schlagseite
hatte. Wenig später gelang es auch der Besatzung eines anderen
Hubschraubers 400 Kilometer westlich der Shetland-Inseln, 17 Männer
von Bord des französischen Fischkutters "Le Parrain" in Sicherheit zu
bringen.
Seerettung kann nur abwarten
Erfolglos blieben die Versuche, den Mann in Brighton zu retten. Er
hatte von unterhalb der Pier, auf der sich eine Art Jahrmarkt
befindet, um Hilfe gerufen und sich an Stahlträgern festzuhalten
versucht, nachdem er allem Anschein nach ins Wasser gefallen war.
Wegen der hohen Wellen konnte er sich jedoch nicht festhalten. "Wir
wissen nicht, wie er ins Wasser geriet. Wir müssen nun abwarten, was
passiert", sagte ein Sprecher der Seerettung.
In Blackpool wurde die Seepromenade gesperrt, um Ähnliches zu
vermeiden. In Newhaven wurde eine Fähre mit 17 Passagieren vom Sturm
auf eine Sandbank gedrückt. Im walisischen Abderyfi mussten eine Frau
und ein Mann aus einem Auto gerettet werden, das von Hochwasser
eingeschlossen wurde. In London, wo die Feuerwehr wegen umgestürzter
Bäume und zur Sicherung von Baugerüsten während der ganzen Nacht im
Einsatz war, wurde unter anderem er Betrieb auf einer Bahnlinie zum
Flughafen Heathrow eingestellt, weil die Oberleitung abgerissen war. (APA/dpa)