Kabul - Schwere Schneefälle in Afghanistan haben in der
Nacht auf Samstag die dreijährige Dürreperiode beendet. Die
Niederschläge seien offenbar landesweit gefallen, teilte ein
Vertreter des Meteorologischen Dienstes in Kabul mit. Besonders viel
Schnee fiel den Angaben zufolge im nördlichen und zentralen
Hindukusch-Gebirge, das sich über weite Teile Afghanistans erstreckt.
Die Niederschlagsmengen lagen nach ersten Informationen über denen
der vergangenen Jahre. Über die südlichen und westlichen Regionen des
Landes lagen wegen fehlender Kommunikationsmittel noch keine
Informationen vor. Die Hauptstadt Kabul lag unter einer dichten
weißen Schneedecke.
Das Ende von Kriegshandlungen werde vermutlich insgesamt zu
besseren Wetterbedingungen führen, sagte ein Vertreter des
meteorologischen Dienstes. Abbrennender Raketentreibstoff und
Bombenexplosionen hätten Chemikalien freigesetzt, die in den
vergangenen Jahren das Wetter beeinflusst hätten.
Die Möglichkeiten zur Wettervorhersage seien jedoch noch erheblich
eingeschränkt, da von ehemals landesweit 130 Wetterstationen fast
alle zerstört seien. Diese treffe vor allem die Landbevölkerung, weil
sie nicht vor außergewöhnlichen Wetterereignissen gewarnt werden
könne. Nach UN-Schätzungen sind in dem von Krieg und Dürre
gezeichneten Land bis zu 7,5 Millionen Menschen von Hunger bedroht. (APA)