Porto Alegre - Das Weltsozialforum in der brasilianischen Stadt Porto Alegre hat den militärischen Anti-Terror-Einsatz der USA scharf verurteilt. Auf ihrer letzten Vollversammlung des diesjährigen Treffens verabschiedeten die Delegierten aus 40 Staaten am Samstag einstimmig eine entsprechende Resolution. Darin heißt es, eine militärische Eskalation könne dem Terrorismus keinen Einhalt gebieten. Krieg sei kein geeignetes Mittel, um die Probleme der Welt zu lösen. Nach den Terroranschlägen in den USA und dem Krieg in Afghanistan dürfe es keine weiteren "unschuldigen zivilen Opfer" geben. Auf besonders scharfe Kritik stieß in Porto Alegre die jüngste Rede von US-Präsident George W. Bush, in der er Iran, Irak und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet hatte. Das Forum verurteilte US-Außenminister Colin Powell, der diese Haltung auf dem New Yorker Weltwirtschaftsforum bekräftigte. Auf ihrer Abschluss-Plenarsitzung bekundeten die Delegierten in Porto Alegre zudem ihre Solidarität mit den unter einer dramatischen Wirtschaftskrise leidenden Argentiniern. Die landesweiten Proteste seien Folge einer "neoliberalen Wirtschaftspolitik" gewesen, die die wirtschaftliche, politische und soziale Krise in Argentinien verschärft habe. Die "Unterwerfung" der Regierungen in Buenos Aires unter die internationalen Finanzinstitutionen hätten einen "Prozess der Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit, einem Anstieg der Armut und sozialem Ausschluss" bewirkt. Dies sei eine "klare Demonstration des Scheiterns des Neoliberalismus in Lateinamerika" gewesen. Das Weltsozialforum unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" versteht sich als Antwort auf das gleichzeitig in New York stattfindende Weltwirtschaftsforum. (APA)