Inland
Euroteam: Gutachten spricht von 500.000 Euro Verlust für die Republik
Rückerstattung auf Grund fehlender Vermögenswerte höchst unwahrscheinlich
Wien - Die Republik Österreich wird nach einem Gutachten der
Finanzprokuratur auf rund 500.000 Euro (sieben Millionen Schilling)
an Geldern der Euroteam-Gruppe verzichten müssen, berichtet "Format".
Der SP-nahen Beraterfirma Euroteam wird vorgeworfen, zumindest einen
Teil einer 100-Millionen-Schilling-Subvention widmungswidrig
verwendet zu haben. Mit der Causa beschäftigt sich neben der
Staatsanwaltschaft Wien auch ein parlamentarischer
Untersuchungsausschuss. Nach diesem Gutachten fordert die Republik von
Euroteam-Geschäftsführer Lukas Stuhlpfarrer eine Rückerstattung aus
mangelhaften Projekten von exakt 518.569,26 Euro (7.135.512,98
Schilling). Die entsprechenden Klagen seien beim Handelsgericht Wien
anhängig. Stuhlpfarrer wiederum fordert von der Republik auf dem
Klagsweg 56.063,85 Euro (771.438,53 Schilling).
Laut Gutachten gehen die Chancen, dass die Republik ihre Millionen
erhält, gegen Null. Stuhlpfarrer, so das geheime Gutachten der
Finanzprokurator, sei nämlich nicht mehr auffindbar: Er habe sich
"andauernd ortsabwesend gemeldet." Und weiter: "Der Verdacht, dass
Lukas Stuhlpfarrer den Versuch unternimmt, sich behördlichen
Zustellungen zu entziehen, liegt auf der Hand."
Die eingeklagten Forderungen wären "mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit als uneinbringlich anzusehen, weil nennenswerte
Vermögensstücke nicht vorhanden sein dürften und eine Vielzahl von
Gläubigern Exekution führt." Die Republik denkt laut Gutachten nun
sogar daran, für Stuhlpfarrers Firmen einen "Notgeschäftsführer bzw.
Abwesenheitskuratoren" einzusetzten, was die Republik zusätzliches
Geld kosten würde. Laut Format laufen derzeit gegen die
Stuhlpfarrer-Firmen 137 Exekutionsverfahren. Stuhlpfarrer sei trotz
mehrmaliger Aufforderung zu keiner Stellungnahme bereit gewesen, hieß
es. (APA)