Innsbruck - Tiwag und Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) haben sich auf eine "Tiroler Stromlösung" geeinigt. Die beiden Vorstände Herbert Hönlinger (Tiwag) und Bruno Wallnöfer (IKB) wollen mit einer engen Kooperation eine am internationalisierten Ener- giemarkt überlebensfähige Größe bilden und beim strategischen Sektor Energieversorgung einen "eigenständigen Tiroler Einfluss erhalten".

Ausverhandelt ist, dass die Tiwag 25 Prozent und eine Aktie der IKB AG um einen Preis von 145 Mio. EURO (zwei Mrd. S) kauft. In frühestens drei, spätestens sechs Jahren soll von beiden Partnern die Option auf 49 Prozent ausgeübt werden können.

Geplant ist auch eine gemeinsame Gesellschaft für Wasser- und Abwasserwirtschaft. Wesentliche andere Geschäftsfelder der IKB wie z. B. die Müllwirtschaft und die Bäder sollen von der Verflechtung nicht betroffen sein. Nachdem sich alle im Tiroler Landtag und im Innsbrucker Gemeinderat vertretenen Parteien grundsätzlich für den Deal ausgesprochen haben, ist nun ein unerwartetes Hindernis aufgetreten.

Landeshauptmann Wendelin Weingartner möchte ein neutrales Gutachten einholen lassen, um sicherzustellen, dass die vereinbarten Bedingungen "für beide Teile fair sind". Weingartners Wunsch soll erfüllt werden, damit bis Ende Februar doch noch alles planmäßig vorgelegt werden kann. (hs, Der Standard, Printausgabe, 04.02.2002 )