Wien - Der Konkursfall SV Braunau schlägt Wellen, die ein bezeichnendes Licht auf die Szene werfen. Die Bundesliga erklärte in einer Aussendung, die Vereinigung der Fußballer (VdF) habe das Konkursverfahren angestrengt. Dagegen verwahrte sich die VdF. Geschäftsführer Rudolf Novotny behält sich rechtliche Schritte vor.

Gegen den Klub laufen seit Jahren Verfahren ehemaliger Spieler um nicht bezahlte Gehälter, die aut VdF "mit verschiedenen juristischen Tricks hinausgezögert" werden, nur auf Ersuchen der VdF sei von den Spielern nicht schon längst ein Konkursantrag gestellt worden. Die Gegenposition ist natürlich, dass Funktionäre wie Braunaus Präsident Walter Lugmayr nicht nur "Managementfehler" begangen haben mögen, wie selbst Liga-Geschäftsführer Reinhard Nachbagauer feststellte, sondern auch ihr Privatvermögen riskieren.

Die Liga zahlte dem kriselnden Verein am 30. Oktober eine halbe Million Schilling aus dem "Feuerwehrtopf", als die Spieler schon mangels liquider Mittel für einen Bus im Privatauto zu den Spielen anreisten. Und die anstehende Lizenzierung wird zeigen, ob die restlichen neun überlebensfähig sind. (josko, Printausgabe DerStandard, 03.02.2002)