International
Teheran warnt USA vor Angriff
General: Taliban in USA viel aktiver - Rumsfeld warf dem Iran Unterstützung der Taliban vor
Washington - US-Verteidigungsminister Rumsfeld hat dem
Iran vorgeworfen, Taliban- und El-Kaida-Kämpfer aus Afghanistan
aufgenommen zu haben. Daran gebe es für ihn keine Zweifel, sagte
Rumsfeld am Sonntag. Die USA verfügten ferner über eine Reihe von
Berichten, wonach der Iran durch die Bewaffnung bestimmter
Gruppierungen in Afghanistan zur Destabilisierung des Landes
beitrage. Die iranische Führung hat Verbindungen zu den Taliban oder dem
Terrornetzwerk El Kaida des islamischen Extremistenführers Osama bin
Laden zurückgewiesen. Das Verhältnis zwischen dem Iran und dem
Nachbarland Afghanistan während der Herrschaft der Taliban war
gespannt. Ein Grund dafür war, dass die Taliban bis zum 11. September
von Pakistan unterstützt wurden, einem Rivalen Teherans in der
Region.
General: Grenzen werden "minuziös" kontrolliert
Die iranische Regierung hat die USA vor
militärischen Angriffen gewarnt. Jede Attacke gegen den Iran wäre ein
"riesiger irreparabler Schaden", sagte am Montag der Sprecher des
iranischen Außenministeriums, Hamid-Reza Assefi. Zuvor hatte ein
hochrangiger iranischer Vertreter bestritten, dass sich Kämpfer des
Terrornetzwerkes El Kaida und der afghanischen Taliban im Iran
aufhalten.
Die Grenzen zwischen dem Iran und Afghanistan würden "minuziös
kontrolliert" und keinem El-Kaida-Mitglied werde die Einreise
gestattet, zitierte die offizielle Nachrichtenagentur IRNA General
Mohsen Rezai, den Sekretär der höchsten iranischen
Schlichtungsinstanz und früheren Chef der iranischen
Revolutionsgarden. El Kaida und Taliban seien in den USA "sehr viel
aktiver" gewesen als anderswo und hätten ihre terroristischen
Operationen von amerikanischem Boden aus geführt.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte der iranischen
Regierung vorgeworfen, sie helfe El Kaida-Kämpfern und Taliban bei
der Flucht aus Afghanistan. Er beschuldigte den Iran zudem, seine
Grenze zu Afghanistan im Gegensatz zu Pakistan nicht abgeriegelt zu
haben. US-Präsident George W. Bush hatte in seiner Rede zur Lage der
Nation am vergangenen Dienstag den Iran zusammen mit dem Irak und
Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet und damit Spekulationen
über eine Ausweitung der US-Angriffe von Afghanistan auf andere
Länder angeheizt.(APA)