Wien - Einen Jugendbeschäftigungsgipfel, eine
Bildungsmilliarde zur Qualifizierung älterer Arbeitnehmer und die
Freigabe der Arbeitsmarktreserve in Höhe von 109 Mill. Euro (1,5 Mrd.
S) sind einige der Forderungen, die der Generalsekretär der ÖGB,
Richard Leutner am Montag stellte. Anlässlich der Präsentation der
Arbeitsmarktdaten für Jänner 2002, betonte Leutner in einer
Aussendung, dass die 300.000er Marke an Arbeitslosen fast erreicht
und die Bundesregierung in Sachen Beschäftigungspolitik säumig sei. Besonders räche sich das "Nichtstun" der Regierung im Bereich der
Jugendarbeitslosigkeit. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von 20,8
Prozent bei den unter 25-jährigen könne von der Regierung nicht
länger zur Seite geschoben werden. Eine besonders schlimme
Entwicklung sei auch im Baugewerbe zu verzeichnen. Außerdem forderte
Leutner die Senkung der Lohnnebenkosten, so dass es auch zu einer
spürbaren Entlastung für die Arbeitnehmer kommen müsse.
"Der neuerliche dramatische Anstieg der Arbeitslosigkeit ist ein
deutlicher Beweis dafür, dass die Bundesregierung von einem
erfolgreichen Regieren weit entfernt ist. Es ist dringender
Handlungsbedarf für eine aktive Arbeitsmarktpolitik gegeben -
Beschäftigung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit müssen im
Mittelpunkt der Politik stehen", kommentierte Leutner die
Jänner-Arbeitslosenzahlen.
AK Tumpel fordert Freigabe der AMS-Rücklagen
Die Freigabe der Arbeitsmarktreserven von 109 Mill.
Euro oder 1,5 Mrd. S für Aus- und Weiterbildung verlangt AK-Präsident
Herbert Tumpel (SPÖ) von Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin
Bartenstein anlässlich der dramatischen Jänner-Arbeitslosigkeit. Als
Sofortmaßnahme sei eine Erhöhung der Mittel für das
Arbeitsmarktservice (AMS) notwendig.
"Statt die Lage auf dem Arbeitsmarkt schönzureden, muss die
Regierung endlich handeln", so Tumpel. Monat für Monat verschlechtere
sich die Lage am Arbeitsmarkt, aber Monat für Monat bleibe die
Regierung Gegenmaßnahmen schuldig. "Statt bei fast 300.000
Arbeitslosen und sinkender Beschäftigung von einem Bremsen der
Arbeitslosigkeit zu reden, soll der Wirtschaftsminister endlich aktiv
werden".
(APA)