International
Mutmaßliche Hintermänner von Straßburger Attentatsplan festgenommen
Ermittlungen in Deutschland ermöglichten Zugriff
Paris - In der Nähe von Paris sind am Montag drei
mutmaßliche Hintermänner eines im Dezember 2000 geplanten Attentats
auf das Straßburger Münster festgenommen worden. Nach Polizeiangaben
erfolgte der Zugriff auf der Grundlage von Hinweisen, die durch
Ermittlungen in Deutschland ermöglicht wurden. Es handle sich um eine Zwischenetappe in bereits laufenden
Ermittlungen, nicht um "die Entdeckung neuer Affären", sagte einer
der französischen Beamten.
Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um
mutmaßliche Mitglieder einer extremistischen moslemischen Vereinigung
- einen Franzosen, einen Algerier und dessen französische Freundin.
Die Attentatspläne waren im Dezember 2000 bekannt geworden, als die
Polizei in Frankfurt in der Wohnung mutmaßlicher Moslem-Extremisten
neben Waffen und Sprengstoff auch Pläne der Straßburger Innenstadt
und ein Video des Weihnachtsmarkts der Europa-Stadt fand. Der Markt
vor dem gothischen Münster zieht alljährlich Zehntausende von
Besuchern an.
Die deutsche Polizei nahm insgesamt fünf Männer fest - vier in
Frankfurt im Dezember 2000 und einen in Karlsruhe im April 2001. Sie
stehen im Verdacht, den Anschlag geplant zu haben. Sie sollen in
Deutschland wegen Vorbereitung eines Anschlags und Zugehörigkeit zu
einer islamistisch-fundamentalistischen Organisation vor Gericht
gestellt werden. Mit dem Prozessbeginn ist nach Angaben des
Oberlandesgerichts Frankfurt Mitte dieses Jahres zu rechnen. Auf die
Spur der Männer war die deutsche Polizei dank Hinweisen französischer
Terror-Fahnder gekommen. (APA)