Nahost
USA wünschen israelische Zurückhaltung gegenüber dem Iran
Ben-Eliezer ruft Amerikaner zum Eingreifen im Libanon auf
Jerusalem - Die USA sind nach israelischen
Presseberichten über die verschärften Verbalattacken Israels gegen
den Iran irritiert und werden von Premier Ariel Sharon, der am
Donnerstag in Washington erwartet wird, Zurückhaltung verlangen.
Die jüngsten israelischen Angriffe könnten auf iranischer Seite
"unerwünschte Reaktionen" hervorrufen, die für die USA störend wären,
zitierte die israelische Tageszeitung "Yediot Aharonot" am Mittwoch
hohe amerikanische Regierungskreise in Washington. Die israelische Regierung und Generalstabschef Shaul Mofaz hatten
am Dienstag scharfe Warnungen an die Adresse Teherans gerichtet.
Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer forderte die USA auf,
gegen Terroristen im Libanon vorzugehen, die vom Iran gesteuert
würden. Verkehrsminister Ephraim Sneh, ein ehemaliger General,
beschuldigte die iranische Regierung, sie wolle "Israel ausradieren".
Peres: Iran macht Hisbollah zu "gefährlichem Pulverfass"
Nachdem US-Präsident George W. Bush den Iran zur "Achse des Bösen"
gerechnet hatte, hat auch Israel seine Vorwürfe gegen Teheran
verschärft. Außenminister Shimon Peres hat den Iran beschuldigt,
den Libanon mit der Aufrüstung der schiitischen Hisbollah zu einem
"gefährlichen Pulverfass" zu machen. Angehörige der iranischen
Revolutionsgarden seien in den Libanon geschickt worden.
Der libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri warf seinerseits
Israel vor, es wolle einen Keil zwischen die USA und die arabischen
Staaten treiben. Den israelischen Vorwurf, dass der Iran in der
ostlibanesischen Bekaa-Ebene mit Zustimmung Syriens Ausbildungslager
für Terroristen unterhalte, wies der libanesische Premier als völlig
unbegründet zurück.(APA/Reuters)