Wien
Der Wiener Kreuz und Bein schmerzt häufig
Neue Studie zum subjektiven Wohlbefinden
Wien - Schulter und Nacken schmerzen am häufigsten. Gleich darunter tut es den Wiener und Wienerinnen auch oft weh: am Rücken und im Lendenbereich. Gut ein Drittel der weiblichen Stadtbevölkerung hat Schmerzen an diesen Körperstellen, ein Viertel der Männer ebenso. Bis zu 80 Prozent der Befragten in der aktuellen Wiener Sozial-und Gesundheitsstudie des Magistrats berichten überhaupt von mehreren Beschwerden gleichzeitig, die sie noch dazu plagen: Müdigkeit, Kopfschmerz und immer wieder Verkühlungen. Noch ein Problem haben die Städter: die Zähne. Statistisch betrachtet hat mit 75 Jahren kein Wiener und keine Wienerin mehr eigene Beißer im Mund.
Hohe Lebenszufriedenheit der WienerInnen
Dem persönlichen Gesundheitsbefund steht aber eine hohe Lebenszufriedenheit gegenüber: So sind über 90 Prozent der Wiener und Wienerinnen "sehr" oder "ziemlich" mit ihrem Leben zufrieden. Je höher gebildet und je besser die berufliche Position, desto zufriedener sind die Leute, erklärt SP-Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann den Einfluss des sozialen Status auf das persönliche Wohlempfinden.
Die Daten der Studie basieren auf der persönlichen Einschätzung der mehr als 4000 Befragten über ihren Gesundheitszustand. "Diese Befunde sind für uns Ausgangspunkt für die künftige Entwicklung neuer Sozial- und Gesundheitsprogramme für die Bevölkerung", erklärt Susanne Herbek, wozu die Ergebnisse dienen. Außerdem würden dadurch die "Hauptprobleme in der Gesundheit" transparent gemacht - man wüsste dann, wo anzusetzen sei mit Vorsorge und Beratung.
In der Vorsorge scheint Nachholbedarf: Nur knapp mehr als ein Viertel der Männer und Frauen nützt das Angebot der Vorsorgeuntersuchung einmal im Jahr.
Derzeit liegt der Schwerpunkt in der Wiener Gesundheitsvorsorge bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (aw, Der Standard, Printausgabe, 05.02.02)