Wien - Der niederösterreichische Glückspielkonzern Novomatic bündelt seine Softwareaktivitäten. Die neu gegründete Monaco Informatique Systemes (MIS) European Alliance mit Sitz in Monte Carlo wird Netzwerksprachen entwickeln, die den Kasinobetreibern die Vernetzung und einheitliche Kommunikation mit Geräten verschiedener Hersteller innerhalb ihrer Spielbank ermöglichen sollen. Novomatic-Partner in diesem europäischen Gemeinschaftsunternehmen sind der deutsche Marktführer Gauselmann, die spanische Cirsa sowie der heimische Netzwerkspezialist Grip. Durch diese Zusammenarbeit sollen verstärkt Marktanteile von den bisher dominierenden amerikanischen und australischen Anbietern gewonnen werden. "Softwarehaus mit angeschlossener Industrieproduktion" Das Unternehmen verfügt über eine Kapitalausstattung von 230.000 Euro (3,2 Mio. S), im ersten operativen Jahr sind Umsätze von rund zehn Millionen Euro geplant. "Mit dieser Kooperation entwickeln wir uns immer mehr zu einem Softwarehaus mit angeschlossener Industrieproduktion", sagte Novomatic-Vorstandsdirektor Johannes Hahn. Bei Novomatic arbeiten derzeit rund 160 Softwareingenieure, "30 bis 40 davon beschäftigen sich ausschließlich mit der Entwicklung von Netzwerksprachen", so Hahn. Neben Kontrollaufgaben soll die neue Software auch das Rechnungswesen sowie das so genannte "player tracking" übernehmen. Mit diesem Marketinginstrument werden - auf freiwilliger Basis - die Spielgewohnheiten der Kasinobesucher transparenter gemacht. Der Spieler erhält eine Plastikkarte mit Magnetstreifen, auf der jede Einzahlung und jeder Gewinn an den jeweiligen Automaten registriert wird. Als Gegenleistung gibt es für jeden eingezahlten Euro Bonuspunkte. Bei Erreichen einer bestimmten Summe locken Prämien von der Baseballkappe bis hin zum Urlaub im Spielerparadies Las Vegas. (Robert Zwickelsdorfer, DER STANDARD, Printausgabe 5.2.2002)