International
Annan ruft Industriestaaten zur Marktöffnung auf
UNO-Generalsekretär warnt zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums vor negativen Folgen der Globalisierung
New York - Der Generalsekretär der Vereinten
Nationen, Kofi Annan, hat zum Abschluss des Weltwirtschaftsforums vor
den negativen Folgen der Globalisierung auf die Weltwirtschaft
gewart. "Die unbequeme Wahrheit ist, dass die Märkte den Erfolg am
höchsten einstufen und dazu neigen, die Armen allein für die Tatsache
zu bestrafen, dass sie arm sind", sagte Annan am Montag in New York.
Er mahnte Investitionen in Entwicklungsländern an und forderte eine
Verdopplung der Hilfszahlungen reicher Staaten auf 100 Milliarden
Dollar (rund 115 Milliarden Euro). Annan forderte, die
Industrienationen müssten ihre subventionierten Agrarmärkte für
Entwicklungsländer öffnen. "Die Entwicklungsländer haben den gleichen Anteil an der Zukunft
der Weltwirtschaft wie jedes andere Land", sagte Annan.
Globalisierung müsse als Instrument eingesetzt werden, die Armut zu
überwinden. Wenn dies nicht geschehe, könnten die armen Länder in den
Krieg treten und und damit die globale Stabilität und eine gesunde
Weltwirtschaft gefährden.
Die Kluft zwischen armen und reichen Ländern hatte sich zum
zentralen Thema der fünftägigen Konferenz entwickelt, an der rund
2700 Delegierte aus Wirtschaft und Politik teilnahmen. (APA/Reuters)