Unternehmen
Durch "Taumeln" der United Airlines derzeit nicht betroffen
Hoffnung auf Aufschwung im Nordamerika-Geschäft 2002
New York/Washington - Die Austrian Airlines (AUA) sieht sich
durch den großen Verlust ihres US-Partners in der Star Alliance, der
United Airlines, derzeit nicht betroffen, will die Lage aber
aufmerksam beobachten. Die United Airlines müsse gegenwärtig keinen
Gläubigerschutz nach Kapitel 11 anmelden, sagte der Aerial Manager
der AUA für Nord- und Südamerika, Günter Hude, gegenüber der APA. Der Verlust beim Partner United sei außerdem "nur halb so hoch wie
von Analysten erwartet" ausgefallen, so Hude. "Man muss sehen, was
die United jetzt macht". Die AUA selber hofft nach dem starken
Einbruch im Nordamerika-Geschäft in Folge der Terroranschläge vom 11.
September zu Beginn des Jahres 2002 wieder auf einen Aufwärtstrend.
Ziele Miami und Chicago vom Flugplan zu streichen
Die AUA war nach dem 11. September durch den starken Rückgang im
Passagieraufkommen gezwungen die Ziele Miami und Chicago vom Flugplan
zu streichen. Auch die kanadischen Städte Montreal und Toronto werden
seit Ende Oktober nicht mehr angeflogen. Derzeit werden die
US-Hauptstadt Washington täglich und New York sechs Mal wöchentlich
(außer samstags) bedient.
Die Verbindungen nach Kanada werden mit 1. Mai wieder aufgenommen,
dann werden Montreal und Toronto je drei mal wöchentlich angeflogen.
Damit ist täglich außer Sonntag eine Flugmöglichkeit nach Kanada
gegeben. Der Zielort Chicago könnte möglicherweise 2003 wieder ins
Programm der AUA genommen werden, für eine Wiederaufnahme von Miami
gebe es derzeit keine Pläne, so Hude.
Einbruch bei den AUA-Nordamerika-Passagieren
Der Einbruch bei den AUA-Nordamerika-Passagieren bis Dezember 2001
machte rund 30 Prozent aus, konkretisierte der Amerika-Vertreter. Die
Buchungen für Jänner 2002 seien jedoch schon "stagnierend" bei
plus/minus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, bei den
Vorausbuchungen für Februar und März gebe es eine Aufwärtsentwicklung
von plus 20 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Zwar seien dies
unverbindliche Buchungen, die sich noch ändern könnten, betonte Hude,
aber "das ist ein guter Trend und gibt Anlass für Optimismus".
Angesprochen auf das vor kurzem bekannt gewordene Engagement des
US-Investors Guy Wyser-Pratte, der über die Börse fünf Prozent der
AUA-Aktien gekauft hatte, hielt sich Hude bedeckt. Die Meldung über
das Investment habe er aus der Zeitung erfahren, das in New York
ansässige Nordamerika-Büro der AUA sei in den Kauf nicht involviert
gewesen. Der Einschätzung des New Yorker Finanzinvestors, dass die
AUA derzeit ein gutes Management habe und an der Börse
"unterbewertet" sei, stimme er jedenfalls voll zu. "Wir sind besser
als die Aktie es ausdrückt", so Hude.
Natürlich habe der rot-weiß-rote Carrier nach dem 11. September
mit einem Geschäftseinbruch und verringertem Passagieraufkommen zu
kämpfen gehabt, und in der Vergangenheit seien sicher auch
Management-Fehler begangen worden, räumte Hude ein. Mit einem
Sparprogramm und Personalkürzungen versuche die Fluglinie wieder
Aufwind zu bekommen.(APA)