Zeit
Teile der Tempelbergmauer in Jerusalem kurz vor dem Einsturz
Schweizer Experte warnt vor einer halben Meter nach außen drängenden Ausbuchtung
Jerusalem - Teile der Tempelbergmauer in Jerusalem stehen
nach Ansicht eines Schweizer Experten kurz vor dem Einsturz,
berichtet die Kathpress. Eine fast einen halben Meter nach außen
drängende Ausbuchtung in der südlichen Umfassungsmauer könne in Kürze
"platzen", meint Alexander Schick in der Schweizer Online-Zeitschrift
Factum
. Bereits jetzt sei ein drei Meter langer Riss zu sehen.
Bestenfalls könne es nur noch eine Frage von Monaten sein, bis die
ersten Steinbrocken aus der Südmauer des Tempelbergs herausbrechen,
so Schick.
Das gesamte Mauerwerk sei derart beschädigt, dass Experten einen
dauerhaften Schaden nicht mehr ausschließen. Insgesamt betroffen sei
eine Mauerfläche von mehr als 600 Quadratmetern.
Das beschädigte Mauerstück ist jüngeren Datums und vermutlich erst in
der muslimischen Epoche errichtet worden.
Der seit 1996 durch die muslimische Stiftungsbehörde (Vakf) ohne
Bauüberwachung erfolgte Ausbau der so genannten "Salomonischen
Ställe" in eine riesige unterirdische Moschee könnte zur Entstehung
der gefährlichen Ausbuchtung beigetragen haben. Da zudem der
israelische Staat und die muslimischen Behörden, die Israels
Oberhoheit in Jerusalem nicht anerkennen, im Streit liegen, werden
dringend notwendige Wartungsarbeiten an dem teilweise verwitterten
Mauerwerk nicht durchgeführt. Der Tempelberg mit der El-Aksa-Moschee
ist der drittheiligste Ort des Islam nach Mekka und Medina. (APA)