Wirtschaft
Konjunkturflaute bescherte Europa fast 200.000 Firmenpleiten
Rund 1,4 Millionen Menschen verloren Job - Nur fünf europäische Länder mit weniger Insolvenzen, darunter auch Österreich
Düsseldorf - Die Zahl der Firmenpleiten in Europa hat
das zweite Jahr in Folge zugenommen. Wie die Wirtschaftsauskunftei
Creditreform heute, Dienstag, mitteilte, wurden 2001 europaweit
insgesamt 199.500 Insolvenzen gezählt. Rund 1,4 Millionen Menschen
haben durch Unternehmenszusammenbrüche ihren Arbeitsplatz verloren,
wie ein Creditreform-Sprecher erklärte. Angesichts des schlechten
konjunkturellen Umfeldes bleibe abzuwarten, ob die Zahl der
Arbeitsplatzverluste weiter ansteigen werde.
Rückläufige Insolvenzzahlen meldeten für das vergangene Jahr nur
fünf europäische Länder. Neben Österreich, wo es mit 8.876
Insolvenzen um 1,4 Prozent weniger Pleiten als im Jahr davor gab,
waren dies Frankreich, die Schweiz, Spanien und Finnland.
Niederlande verbucht höchste Steigerungsrate
Die höchste Steigerungsrate bei Unternehmensinsolvenzen hatten die
Niederlande, wo fast 50 Prozent mehr Konkurse zu verbuchen waren.
Irland und Dänemark verzeichneten im Vorjahresvergleich
Steigerungsraten von 33 beziehungsweise 34 Prozent. In Deutschland
zählte Creditreform ein Plus der Insolvenzen von 18,7 Prozent,
insgesamt gab es in den alten und neuen Bundesländern 49.600
Insolvenzen.
Dienstleistungsbetriebe waren im vergangenen Jahr laut
Creditreform in den meisten europäischen Staaten am häufigsten von
Insolvenzen betroffen. In Deutschland etwa waren rund 41 Prozent der
Firmenpleiten diesem Bereich zuzurechnen. Auch das europäische
Baugewerbe war den Angaben zufolge weit stärker am Insolvenzgeschehen
beteiligt als 2000. Jede fünfte Firmenpleite war 2001 dem Baugewerbe
zuzurechnen.(APA/AP)