Sri Lanka: Einsatz von Kindersoldaten gefährdet Friedensprozess
Präsidentin Kumaratunga erneuert Vorwürfe gegen Rebellen
Redaktion
,
Colombo - Der Einsatz von Kindersoldaten gefährdet
nach den Worten von Sri Lankas Präsidentin Chandrika Kumaratunga den
Friedensprozess. Die Hoffnung auf ein Ende des beinahe zwanzig Jahre
währenden Bürgerkrieges zwischen der nationalen Armee und den
tamilischen Separatisten sei bedroht, sagte Kumaratunga am Dienstag.
Die Armee der Separatisten-Organisation Tamilen Tiger von Tamil Ealam
(LTTE) setze Kindersoldaten ein, hieß es in einer Erklärung des
Präsidentenbüros. Die Separatisten äußerten sich bisher zu den
Vorwürfen nicht, hatten aber in der Vergangenheit gesagt, alle ihre
Soldaten seien Freiwillige und älter als 15 Jahre.
Die Regierung und Menschenrechtsgruppen hatten der LTTE wiederholt
vorgeworfen, Kindersoldaten in ihrem Kampf für einen unabhängigen
Tamilen-Staat im Norden und Osten der Insel einzusetzen. Erst
kürzlich sagte ein Mitarbeiter des Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen (UNICEF) der lokalen Zeitung "Sunday Times", es werde von
den Rebellen psychologischer Druck ausgeübt, um die Teilnahme an der
Armee zu erzwingen. Außerdem seien einige Fälle von Entführung
bekannt.
In dem Konflikt, der 1983 begann, starben nach offiziellen Angaben
rund 64.000 Menschen. Der im Dezember gewählte Ministerpräsident
Ranil Wickremesinghe hatte angekündigt, den Krieg mit Hilfe
norwegischer Vermittlung zu beenden. Wickremesinghe leitete zudem
nach seiner Wahl einen Waffenstillstand ein, der nun bis zum 24.
Februar ausgeweitet ist. (APA/Reuters)
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