Bühne
Bregenzer Festspiele: Letzte Gerüchte
Gerhard Brunner sieht sich aus dem Rennen
Bregenz - Gerhard Brunner, Exintendant der Grazer Oper und Leiter des Berlin-Balletts, war am Dienstag schon unterwegs nach Deutschland und glaubt, dass man in Bregenz nicht ihn, sondern "die andere Variante gewählt hat". Er wird also heute möglicherweise nicht als neuer Intendant der Bregenzer Festspiele und damit als Nachfolger von Alfred Wopmann präsentiert werden. Die "andere Variante", das ist der britische Regisseur David Pountney, der zurzeit an der Wiener Staatsoper die
Jenufa-
Premiere vorbereitet und zuletzt auf der Gerüchtebörse als Favorit gehandelt wurde. Er kennt die Bregenzer Verhältnisse gut, immerhin hat er dort bereits fünf Inszenierungen präsentiert
(Fliegender Holländer, Nabucco, Fidelio, Der Goldene Hahn und Griechische Passion)
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Festspielpräsident Günter Rhomberg bezeichnet die einjährige Kandidatensuche als abgeschlossen und als "doch langwierigen und schwierigen Prozess. Viele Kandidaten haben sich zu Recht gefragt, was sie eigentlich noch zu diesem erfolgreichen Projekt hätten beitragen könnten." Die Spekulationen um Wopmanns Nachfolge, die Rhomberg erst heute verifizieren oder falsifizieren will, hätten seiner Meinung nach immerhin den Vorteil, dass Bregenz im Zentrum des Interesses steht.
Laut der 2001 erfolgten internationalen Ausschreibung suchten die Bregenzer Festspiele eine "erfahrene Persönlichkeit, die sich durch eine erfolgreiche Tätigkeit an einem Opernhaus oder einem Festival bewährt hat und in der Lage ist, künstlerische Visionen für die Zukunft der Bregenzer Festspiele zu entwickeln und umzusetzen". Laut Job-Beschreibung beinhaltet die Position im Rahmen der Bregenzer Festspiele GmbH auch die Übernahme der Geschäftsführung gemeinsam mit dem für den kaufmännischen Bereich verantwortlichen Direktor Franz Salzmann.
(tos, APA /DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6. 2. 2002)