Kabul - Der afghanische Interims-Regierungschef Hamid
Karsai hat die Bildung einer nationalen Armee als Priorität für sein
Land bezeichnet. Die schweren Kämpfe zwischen rivalisierenden Clans
in der vergangenen Woche hätten die Notwendigkeit einer Armee
gezeigt, sagte Karsai am Dienstag nach einem Gespräch mit dem
britischen Verteidigungsminister Geoff Hoon in Kabul. Nur dadurch
könne der Zulauf zu lokalen Stammesführern unterbunden werden. In der
ostafghanischen Provinz Paktia waren bei den Kämpfen mehr als 50
Menschen getötet worden.
Hoon sagte Karsai die Unterstützung der britischen Regierung zu.
Eine Armee sei das einzige Mittel, Afghanistan auf lange Sicht eine
"sichere und stabile Zukunft" zu sichern. Welche Hilfen London
beisteuern wolle, sagte Hoon nicht. Nach Schätzungen der afghanischen
Übergangsregierung sind zur Verteidigung des Landes 250.000 Rekruten
notwendig. (APA)