Nikosia - Zypern hat der Türkei vorgeworfen, durch eine Waffenlieferung nach Nordzypern die Friedensgespräche über die geteilte Insel zu gefährden. "Das überzeugt uns nicht, dass die Türken wirklich eine Einigung wollen", sagte Verteidigungsminister Sokrates Hasikos am Dienstag. Nordzyprische und türkische Militärs wiesen den Vorwurf zurück. Gespräche über eine Wiedervereinigung der Insel hatten am 16. Jänner begonnen. Seit der türkischen Invasion von Nordzypern 1974 ist die Insel geteilt. Zyprischen Regierungskreisen zufolge wurden die Waffen per Flugzeug und einem Schiff nach Nordzypern gebracht. Zyprische Medien berichteten, die am 30. und 31. Jänner verschifften Waffen seien im Hafen von Famagusta und einer Luftwaffenbasis nördlich von Nikosia entladen worden. Auch schwere Panzer seien geliefert worden. Ein Sprecher der Nordzyprischen Armee sagte dagegen: "Sie haben falsche Geheimdienstinformationen erhalten. Es sind keine neuen Waffen, oder überhaupt Waffen, zu der Insel gebracht worden." Die Regierungen beider Hälften wollen bis zum Ende des Jahres eine Einigung erzielen. Es wird erwartet, dass die Europäische Union Zypern zum Mitgliedsland ab 2004 erklären wird. Ohne eine Einigung würde faktisch nur der international anerkannte Südteil der Insel in die EU aufgenommen werden. (APA/Reuters)