Europa
Skandal um Invest-Gesellschaften beschäftigt slowakisches Parlament
Dzurinda spricht in Zusammenhang mit Horizont und BMG von "Minen" aus der Meciar-Ära
Preßburg - Das slowakische Parlament hat am Dienstag
vorwiegend mit den Stimmen der Opposition Premierminister Mikulas
Dzurinda aufgefordert, am Freitag einen Bericht über den jüngsten
Finanzskandal vorzulegen. Insbesondere soll Dzurinda über die
Situation der Investitionsgesellschaften Horizont Slovakia und BMG
Invest Auskunft geben. Mehr als 150.000 Kunden haben über 4
Milliarden Kronen (94,2 Mill. Euro/1,296 Mrd. S) bei diesen
Gesellschaften angelegt. Am Montag stellten Horizont Slovakia und BMG
Invest vorerst ihre Tätigkeit ein. Dzurinda sprach von "Pseudoinvestitionsgesellschaften" und von
"Minen", die noch unter der früheren Regierung des umstrittenen
Ministerpräsident Vladimir Meciar gelegt worden seien. Die jetzige
Koalitionsregierung hatte im Vorjahr auch eine Medienkampagne
gestartet, mit der sie die Öffentlichkeit über die Risiken von
Anlagen in diesen Gesellschaften informiert hatte.
Wirtschaftsminister Lubomir Harach gab zu, dass die Pleite von
Horizont Slovakia und BMG Invest schwerwiegende politische
Konsequenzen haben könnte. "Ich kann mir vorstellen, dass wegen
dieser Causa die Regierung stürzt", meinte er. Frantisek Miklosko,
Klubobmann der Christdemokraten (KDH), erklärte dagegen, der Fall
hänge nicht mit der Tätigkeit der Regierung zusammen. (APA)