Wirtschaft
Allianz der großen Tech-Konzerne
IBM, Microsoft, Intel, SAP und andere gründen Web Services Interoperability Organization
New York - Die US-Technologiekonzerne IBM, Microsoft
sowie weitere Unternehmen wollen nach Angaben aus informierten
Kreisen am Donnerstag eine Allianz ankündigen, die Standards für
einen leichteren und billigeren Zugang für Geschäfte im Internet
setzen soll. Aus mit dem Projekt vertrauten Kreisen verlautete am
Dienstag weiter, der Projektname laute "Web Services Interoperability
Organization". Der vorgesehene Zusammenschluss soll den Informationsaustausch
unter verschiedenen Computersystemen ermöglichen. Außerdem hat
Microsoft nach eigenen Angaben am Mittwoch in Frankreich und
Deutschland ein mobiles Internet-Portal gestartet.
An der Web-Zusammenarbeit sollen neben IBM und Microsoft auch BEA
Systems und womöglich auch die Technologie-Konzerne Sun Microsystems,
Intel und Oracle gehören. "All diese Unternehmen, die normalerweise
nicht freundlich zueinander stehen, arbeiten zusammen", sagte CIBC
World Markets-Analyst John DiFucci. "Sie alle haben sich darauf
geeinigt ... und das ist erstaunlich."
Nicht kompatible Lösungen
Bisher gibt es für die Nutzung des Internets mehrere zum Teil
nicht kompatible Software-Lösungen der verschiedenen Anbieter. So
entwickelte Sun Microsystems beispielsweise die plattform-unabhängige
Skript-Sprache Java. Microsoft dagegen setzte auf eine eigene Lösung,
die nur auf Microsoft-Computern laufen. Es gab zwar in der
Vergangenheit bereits mehrere Kooperation zwischen Microsoft und IBM,
doch erst Ende November hatte IBM einen Großrechner vorgestellt, der
extra für das Microsoft-Konkurrenz-Produkt Linux entworfen wurde.
Unabhängig von einer möglichen Zusammenarbeit startete Microsoft
am Mittwoch eine mobile Version seiner MSN-Internet-Portale. Es sei
besonders für die kleinen Bildschirme von Taschencomputern gedacht,
hieß es in einer Mitteilung aus London. "Der Start bedeutet, dass
erstmals eine große Bandbreite von MSN-Inhalten ... über mobile
Geräte zugänglich ist." Die Portale in Frankreich und Deutschland
seien für Handheld-Computer gedacht, die einen Zugang zum Internet
haben, etwa über Mobiltelefone. In Großbritannien und Spanien sollen
in den kommenden Wochen ebenfalls Microsoft-Portale gestartet werden. (APA/Reuters)