Telekom
tele.ring will bis Ende 2002 über Option auf UMTS-Lizenz entscheiden
Hofkirchner hofft auf mehr Kooperationsmöglichkeiten bei UMTS-Netzaufbau durch Telekom-Novelle
Während andere UMTS-Betreiber in Österreich bereits
emsig den Aufbau der Netze für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS
(Universal Mobile Telecommunications System) planen, hat der vierte
österreichische Handynetzbetreiber tele.ring
noch immer keine
Entscheidung über die Nutzung der Option auf die UMTS-Lizenz der
Mannesmann 3G Mobilfunk GmbH getroffen. "Es besteht derzeit kein
Handlungsbedarf, die Option läuft erst Ende 2002 aus", sagte
tele.ring-Geschäftsführer Hubertus Hofkirchner.
Option bis Ende 2002
tele.ring wolle zuvor abwarten, was die für Herbst 2002 erwartete
Telekom-Novelle zum Telekomgesetz hinsichtlich möglicher
UMTS-Kooperationen bringe, erläuterte Hofkirchner. tele.ring hatte im
November 2000 selbst keine UMTS-Lizenz ersteigert. Allerdings hat
tele.ring bis Ende 2002 eine Option auf die österreichische
UMTS-Lizenz der damaligen Schwester Mannesmann 3G Mobilfunk. Im Mai
2002 wurde tele.ring von Vodafone/Mannesmann an den
US-Telekombetreiber Western Wireless International verkauft.
Hoffen auf gemeinsame Nutzung
Von der Telekom-Novelle erhoffe sich tele.ring konkret die
Möglichkeit der gemeinsamen Nutzung von UMTS-Frequenzen (sogenanntes
Frequency Pooling), das derzeit vom Telekomgesetz nicht erlaubt sei
und vor allem in ländlichen Gebiete Kosteneinsparungen bringen würde,
betonte Hofkirchner. Von mehreren UMTS-Betreibern würde der Aufbau
von nur einem UMTS-Netz im ländlichen Raum angestrebt, das mehrere
UMTS-Betreiber nützen können. Dass UMTS-Lizenzinhaber bis Ende 2003
rund 25 Prozent der Bevölkerung mit UMTS versorgen müssen, bereitet
tele.ring hingegen kein Kopfzerbrechen: "Auch wenn wir erst Ende 2002
über die Option auf die UMTS-Lizenz entscheiden, schaffen wird diese
Vorgabe. Wir können unser Netz binnen 1 bis 3 Monaten UMTS-fit
machen", so Hofkirchner.
Bis Mitte 2003 positiv
tele.ring schreibt derzeit rote Zahlen und will spätestens im
zweiten Quartal 2003 ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und
Abschreibungen (EBITDA) und einen positiven Cash Flow erreichen,
kündigte Hofkirchner an. Der Mobilfunk-, Festnetz- und
Internetbetreiber hat die Kundenzahl im Jahr 2001 um 62 Prozent auf
479.000 Kunden gesteigert. Davon waren 273.000 Mobilfunkkunden,
173.000 Festnetzkunden und 55.000 Internetkunden.
Festnetzgeschäft wieder ankurbeln
Heuer wolle tele.ring das unter Vodafone zuletzt vernachlässigte
Festnetzgeschäft wieder ankurbeln, im Internetbereich wolle tele.ring
im zweiten Quartal 2002 mit neuen Breitbandprodukten auf den Markt
kommen, kündigte Hofkirchner an. Im Festnetzbereich schreibe
tele.ring bereits ein "sehr solides positives EBITDA". Im
Mobilfunkbereich strebe tele.ring heuer 5 Prozent Marktanteil und in
5 bis 7 Jahren 10 Prozent Marktanteil an, prognostizierte
Hofkirchner.
tele.ring beschäftigt nach einem Abbau von 95 Mitarbeitern im
Vorjahr derzeit rund 700 Mitarbeiter.(APA)